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Kleiner Feigenkaktus


Opuntia humifusa

Vor einigen Jahren kaufte sich meine Mutter einen mir bis jetzt unbekannten Zwerg-Feigenkaktus, der angeblich sogar winterhart sein sollte und auch Früchte tragen sollte. Dieses Jahr habe ich ihn mir genauer angesehen und stellte fest, dass er sogar geblüht und auch Früchte angesetzt hat. Daraufhin habe ich mir vier von den "Ohren" abgebrochen und sie mit zu mir genommen.


Mutterpflanze

frischer Ableger

Da ich ja nun sehr neugierig bin, habe ich mich heute im Internet umgesehen und habe tatsächlich diesen Feigenkaktus gefunden.

Herkunft: Dieser variable, meist niederliegende oder flach wachsende Kleine Feigenkaktus stammt aus Amerika, den westlichen und mittleren Bundesstaaten der USA. Seine natürliche Heimat reicht von der kanadischen Grenze bis nach Nordmexiko. Er ist aber auch inzwischen in Europa zu Hause, sogar in den Schweizer Alpen kommt er vor.

Beschreibung: Diese Kaktusfeigen wachsen horstig bis buschig, meistens niederliegend (flach wachsend) und werden im Schnitt nur bis 30 cm hoch. Die runden bis ovalen blattähnlichen Segmente werden bis ca. 10 cm groß und besitzen je nach Herkunft, vereinzelnd bis zu 3 cm lange Dornen, sind gänzlich dornenlos oder können vereinzelnd bis viele dieser ganz kleinen, fiesen, feinen Stacheln mit Widerhaken aufweisen.
Die meist gelben und einfachen Blüten erscheinen, je nach Witterung ab Juni und nach erfolgreicher Bestäubung wachsen daraus die bekannten süß-säuerlichen Feigen mit den warzigen Erhebungen, auf denen ebenso (je nach Herkunft) die feinen Stacheln sitzen können. Die Früchte sind jedoch im Gegensatz zu der großen Kaktusfeige nur bis zu 6 cm groß aber ebenso schmackhaft und in der Küche finden sie die gleiche Verwendung.
Bei kräftigen Regenschauern können die Segmente der Kaktusfeigen sehr viel Wasser aufnehmen und liegen dann flach auf dem Boden, dagegen können sie in der Ruhephase von Ende September bis Anfang April sehr schrumpelig werden, das ist kein Zeichen von Wassermangel und ist ganz normal.

Standort / Pflege: Am wohlsten fühlt sich der Kleine Feigenkaktus an einem sonnigen Standort mit so viel Sonnenstunden wie möglich. Er wünscht sich einen mineralischen und durchlässiger Boden, der mit Bimskies oder Sand aufgelockert wurde und einer Drainageschicht (im Blumentopf) da er keine Staunässe mag. Nach Eingewöhnung braucht er nicht mehr viel Wasser, er sollte erst dann in der Wachstumsphase gegossen werden, wenn der Boden ausgetrocknet ist. Düngen kann man in der Wachstumsphase ab und zu mit einem Kakteen-Dünger. Im Frühjahr fördern stärkere Wassergaben die Blütenbildung und werden diese dann befruchtet (alternative Hilfe, mit einem feinen Pinsel von Blüte zu Blüte gehen) werden auch die Früchte angesetzt.

Wuchs / Verwendung: Die flach wachsenden Kaktusfeigen kann man sehr gut in einem Topf oder ausgepflanzt in einem vor zuviel Regen geschütztem Kakteenbeet pflegen.

Vermehrung: Zwischen April und Juni eines der Segmente an der Basis abbrechen, einen Tag antrocknen lassen und dann in den Boden stecken. Bis das Segment Wurzeln gebildet hat und angewachsen ist, können bis zu 6 Monate vergehen. In der Zeit muss regelmäßig gegossen werden. Dann nur noch bei längeren Trockenperioden gießen. Ebenso gelingt auch die Anzucht aus der Saat, die sich in der reifen Kaktusfeige befindet. Dazu die Saatkörner in einem Anzuchtsstopf verteilen und leicht mit lockerer Erde abdecken. Mit Wasser besprühen, so dass die Erde leicht feucht ist, in einen Gefrierbeutel stellen und für einige Wochen kalt (Kühlschrank) stellen.

Winterhärte: Diese Kaktusfeigen gelten als eine der härtesten winterharten Kakteen. Sie vertragen nach Eingewöhnung (ab dem 2. Standjahr) Temperaturen bis zu -30°C aber man sollte sie im Winter vor zu viel Feuchtigkeit in Verbindung mit Frost schützen. Bewährt hat sich ein ungeheiztes Gewächshaus oder ein vor zu viel Regen geschütztes Kakteenbeet. Ansonsten so hell wie möglich und so kühl wie möglich überwintern.

Besonderes: Bei den indianischen Präriestämmen werden die geschälten Triebe zur Wundbehandlung, bei Schlangenbissen und zur Heilung von Warzen eingesetzt.

Ergänzung: Den ersten Winter haben die Ohren bei mir gut überstanden und alle treiben jetzt im April fleißig aus.


9 Monate alte Ableger

die gleichen Ableger, schon umgepflanzt, mit 12 Monaten

die Blüte ...

dann die Früchte und die nächsten Blüten kommen auch schon

so sieht der Kasten nach nun knapp 3 Jahren aus


26.07.2014, ergänzt Juni 2017

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