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Utricularia - Wasserschlauch


Allgemeine Infos

Heimat: Wasserschläuche besitzen mit nur wenigen Ausnahmen (der Antarktis und der ozeanischen Inselwelt) das größte Verbreitungsgebiet unter den fleischfressenden Pflanzen, überwiegend in tropischen, subtropischen und gemäßigten Gebieten. Hauptsächlich jedoch in Südamerika, Südafrika und Australien.

Beschreibung: Weltweit gibt es ca. 220 verschieden Arten, die ein- oder mehrjährig sind.

Fallentyp / Nahrung: Die winzigen Fallen der Wasserschläuche können an den Blättern, den Stielen oder den Wurzeln wachsen und funktionieren nach dem Saugfallenprinzip (mit Unterdruck). Die Fangblase ist mit feinen Borsten am Deckel besetzt, der sich bei Berührung blitzschnell öffnet und wieder schließt, so das das Insekt eingesogen wird.

Standort: Je nach Lebensweise findet man sie terrestisch (auf dem Land lebend), epiphytisch (auf anderen Pflanzen wachsend) oder aquatisch (im Wasser lebend). Etwa die Hälfte aller Wasserschläuche sind Landflanzen. Gießen immer nur mit Regenwasser notfalls auch mit Osmosewasser.

Vermehrung: Durch Samen und Ausläufer aber auch durch Abtrennen von Pflanzenteilen.

Besonderes: Die sechs einheimischen Wasserschläuche  gehören zu den aquatischen und kommen nur noch in sehr wenigen Mooren, Seen und Teichen vor. Sie sind alle streng geschützt und dürfen nicht gesammelt werden!


Das ist nur eine kleine Arten-Übersicht einiger Wasserschläuche:
Utricularia bisquamata Wasserschlauch - nicht winterhart
 

Heimat: Feuchte, offene Standorte mit sandig bis torfigem Boden in Südafrika, Namibia, Angola und Madagaskar.

Beschreibung: Kleine einjährige, terrestisch wachsende Pflanze mit kriechendem Wuchs, die andere kleine Pflanzen nicht bedrängt. Die abgerundeten Blätter sind nur ca. 1 mm breit und bis zu 15 mm lang, die Saugfallen können eine Größe von bis zu 1,5 mm Durchmesser erreichen.

Nahrung: Kleinste Insekten.

Kultur: Anspruchslos, ganzjährig feucht (im Anstau). An das Substrat werden keine großen Ansprüche gestellt, Torf oder ein Torf-Sand Gemisch reichen aus. Temperatur im Sommer ca. 20 bis 25°C, im Winter bei 5 bis 15°C aber auch die Kultur am Ost- oder Wertfenster (beschattet auch am Südfenster) bei normaler Raumtemperatur ist in Ordnung, solange etwas Luftfeuchtigkeit vorhanden ist.

Vermehrung: Gut durch Samenverteilung und Ausläufer.

Besonderes: Weiße bis zweifarbige Blüten von ca. August bis Januar.

Utricularia sandersonii Wasserschlauch - nicht winterhart
 

Heimat: Auf nassen Felsen im Osten Südafrikas.

Beschreibung: Terrestisch, bodendeckend wachsende Pflanze mit löffelähnlichen Blättern, die ca. 1 bis 6 mm breit und bis zu 15 mm lang werden können. Die Saugfallen können eine Größe von bis zu 1,5 mm Durchmesser erreichen.

Nahrung: Kleinste Insekten.

Kultur: Anspruchslos, ganzjährig gut feucht (im Anstau). An das Substrat werden keine großen Ansprüche gestellt, Torf oder ein Torf-Sand-Gemisch reichen aus. Temperatur im Sommer ca. 20 bis 25°C, im Winter bei 10 bis 20°C aber auch die Kultur am Ost- oder Wertfenster (beschattet auch am Südfenster) bei normaler Raumtemperatur ist in Ordnung, solange etwas Luftfeuchtigkeit vorhanden ist.

Vermehrung: Gut durch Ausläufer, Samenbildung ist recht gering.

Besonderes: Weiße bis hellblaue Blüten von Januar bis Mai und manchmal nochmals von Juli bis September.

Utricularia vulgaris Gewöhnlicher Wasserschlauch - winterhart

Heimat: Dieser einheimische Wasserschlauch ist eine untergetaucht wachsende Wasserpflanze und ist in Europa, Nordafrika und im temperierten asien zu Hause..

Beschreibung: In vollsonnigen, kalkarmen, stillen bis langsam fließenden Gewässern frei schwimmende, feinlaubige 20 bis 150 cm langwerdende Triebe.

Nahrung: Sehr kleine Tierchen wie Wasserflöhe, Rädertierchen, Fadenwürmer, Wimpertierchen usw.

Kultur: Zur Überwinterung bildet dieser Wasserschlauch im Herbst an den Sprossspitzen sogenannte Winterknospen, die am Bodengrund bis zum Frühjahr ruhen.

Vermehrung: Durch Stängelteilung, weniger durch Samenbildung.

Besonderes: Der Unterdruck in der Fangblase kann bis zu 0,14 bar betragen. Es dauert nicht einmal 2 Millisekunden für das Öffnen und Schließen der Fangblase und die Verdauung und erneute Bereitstellung der Fangblase kann schon nach ca. 15 Minuten abgeschlossen sein.
Die über Wasser in Trauben stehenden gelben Blüten erscheinen von Juli bis August.
Steht auf der Roten Liste und ist streng geschützt!

 
06.06.2017

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