Banner
Sie sind hier:  Startseite > Faszination Karnivoren und Moor > Allgemeine Pflege

Besucher seit Juni 2008


   
 

Allgemeine Pflege


Für wärmeliebende Arten:

Leider scheitern oft die Pflegeversuche (wie auch bei mir) mit Pflanzen aus dem Baumarkt oder aus dem Supermarkt. Man findet sie schön aber man weiß einfach zu wenig über die Pflegebedingungen und so haben sie ihren Ruf weg als schwierig zu gelten. Welche Fehler ich (und bestimmt auch viele andere) gemacht habe, weiß ich nun inzwischen: Spontankauf, täglich frisches (Leitungs-)Wasser, ab und zu eine Fliege und dann in einen größeren Blumentopf mit "guter" Blumenerde gepflanzt. Also, alles was man falsch machen konnte, habe ich gemacht!

Hat man sich für eine Pflanze entschieden, sollte man sich genau informieren, welche Bedürfnisse sie an Licht, Temperatur, Standort, Substrat, Wasser und Luftfeuchtigkeit stellt. Auch eine Vergesellschaftung mit anderen fleischfressenden Pflanzen ist sehr gut möglich, solange sie die gleichen klimatischen Bedingungen stellen. So kann man sehr schön verschiedene Karnivoren in einem Aquarium, Paludarium, Terrarium oder sogar in einer schönen Glasschale erfolgreich pflegen.


Pinguicula x Weser, mit freundlicher Genehmigung von Gitta

Licht: Am optimalsten gedeihen die meisten Karnivoren im Freiland ohne zu hohe Temperaturen aber auch im Zimmer gedeihen sie mit dem richtigen Kunstlicht ganz gut. Absehen sollte man mit der Haltung auf der Fensterbank eines Süd-Fensters, da es dort zur Überhitzung bzw. zu Verbrennungen führen kann. An Kunstlicht bieten sich die T5-Leuchtstoffröhren, in der Lichtfarbe 860 oder 865 (Tageslicht) mit der 840er neutral-weiß gemischt an oder auch LED-Lampen mit der Tageslichtfarbe. Bei den speziellen Pflanzenleuchten ist das Wachstum nicht ausreichend.

Temperatur: Der natürliche Standort der Pflanzen lässt sich in drei Bereiche aufteilen:
die gemäßigten Bereiche mit Sommertemperaturen von 15 bis 30°C und Wintertemperaturen von 0 bis 7°C,
die subtropischen Bereiche mit Sommertemperaturen von 20 bis 35°C und Wintertemperaturen von 8 bis 15°C
und die tropischen Bereiche mit gleichmäßigen Temperaturen von 20 bis 35°C (ausgenommen die Arten die aus dem tropischen Hochland stammen, sie brauchen Tagestemperaturen von ca. 25°C, sowie einer Nachtabsenkung auf ca. 15°C). Die tropischen Arten sind ideal für die Haltung in Glasgefäßen wie Aquarium, Paludarium oder Terrarium.

Standort: Die Standorte der meisten Karnivoren sind offene Gebiete wie Moore, Sümpfe oder Gewässer. Daher ist es wichtig, die Pflanzen im Sommerhalbjahr feucht aber mit einer Wurzelbelüftung zu pflegen. Das heißt: man sollte den Bodengrund der Pflanzen ab und zu  antrocknen lassen. Im Winterhalbjahr weniger gießen, so dass der Boden gerade leicht feucht ist. Allerdings brauchen einige Arten eine Trockenperiode.

Substrat: Die meisten Karnivoren benötigen einen nährstoff-armen und sauren Boden, daher bestehen die gängigsten Karnivoren-Mischungen überwiegend aus Weißtorf die dann mit unterschiedlichen Materialien vermischt sind. Zur Beimischung eignet sich Aktivkohle, Bims, Lehmgranulat, Perlite, Pinenschnitzel oder feiner Nadelholzmulch, Quarzkies in unterschiedlichen Körnungen und Sphagnum-Moos. Speziell für kalkliebende Arten wird dann feiner Muschelkalk oder Kalksplitt beigemischt.
Am optimalsten ist Torf mit der Bezeichnung H1 bis H3, dieser Torf ist nur leicht zerzetzt. H4 bis H6 Torf ist mäßig zersetzt und geht auch noch. H7 ist stark zersetzter Torf und verdichtet schnell, dieser sollte nicht alleine verwendet werden.

Wasser: Am optimalsten hat sich Regenwasser bewährt, Leitungswasser ist zu kalkhaltig und enthält zu viele Mineralien die sich im Bodengrund absetzen und dann den PH-Wert erhöhen. Alternativ kann man noch destilliertes oder demineralisiertes Wasser verwenden.

Düngen: Am einfachsten und für die Pflanze am gesündesten ist es auf das Düngen zu verzichten.

Luftfeuchtigkeit: Je nach Herkunft gibt es auch bei der Luftfeuchtigkeit drei Stufen. In normalen Wohnräumen beträgt die Luftfeuchtigkeit im Sommer meistens unter 40%, in den Wintermonaten bedingt durch das Heizen noch weniger. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit führt bei den Karnivoren zu schnellem Krankheits- und Schädlingsbefall und Schimmelbildung, dagegen führt dauerhaft zu trockene Luft zu Blattschäden. Je nach Art beträgt die benötigte Luftfeuchtigkeit normal 40 bis 50%, erhöhte 50 bis 70% und hohe Luftfeuchtigkeit mehr als 70%.

Vermehrung: Die meisten Karnivoren bilden Ableger, die vorsichtig abgetrennt werden können. Die Aussaat der Samen ist langwierig und nicht sehr ergiebig. 

Viele terrestrische und halbaquatische Karnivoren können in einem Torf-Sand-Gemisch gepflegt werden, sie mögen es gerne nass oder leicht überschwemmt. Die epiphytischen Arten brauchen ein durchlässiges Gemisch aus Sphagnum-Moos oder Torf-Pinienschnitzel-Gemisch, sie vertragen kein zu nasses Substrat aber einen gut belüfteten Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Wasser-Arten lassen sich leicht im Freien im Gartenteich oder einem Aquarium pflegen, das Wasser sollte jedoch nährstoffarm und mit Torf angesäuert sein.


ein bunt bepflanztes Kugelglas


02.11.2014

  Powered by CMSimple| Template: ge-webdesign.de| html| css| Login