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Pinguicula - Fettkraut



Blüte der Pinguicula x Tina
Blüte der Pinguicula grandiflora

Allgemeine Infos

Heimat: Zur Zeit sind etwa 85 Arten bekannt, davon stammen ca. 40 aus Mittelamerika, jedoch kommen sie auf der gesamten Nordhalbkugel vor und auch in Südamerika bis nach Feuerland hin. Selbst in Europa kommen 12 Arten vor, nur in Australien und Neuseeland fehlen sie.

Beschreibung: Die mehrjährigen und rosetten bildenden Fettkräuter gehören mit zu der Familie der Wasserschlauchgewächse. Es gibt zwei wichtige Arten; die aus tropischen Breiten ohne Kälteperioden und die aus gemäßigten Breiten mit Kälteperioden. Das schwach ausgeprägte Wurzelnetz dient in erster Linie der Verankerung im Boden sowie der Aufnahme von Feuchtigkeit und Nährstoffen. Die weißen bis blau-violetten, seltener rötlichen Blüten stehen auf langen Stielen über der Rosette, damit die Bestäuber nicht gefressen werden.

Fallentyp / Nahrung: Auch die Pinguicula-Arten besitzen Klebfallen. Auf den nur wenig beweglichen Blattoberseiten sitzen zwei Arten von Drüsen: Die gestielten "Einweg"-Drüsen geben ein Fangsekret ab, welches die Blätter fettig glänzend erscheinen lässt und damit die Beute anlockt. Die flach am Blatt sitzenden Drüsen geben bei Kontakt ein Verdauungssaft ab der zur Zersetzung der Beute dient. Blattbereiche, die einmal Beute gemacht haben, können es nicht noch einmal. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Fluginsekten und Ameisen aber auch angewehte Pollen können verarbeitet werden.

Standort: Am allgemeinen bevorzugen die Fettkräuter nährstoffarme, neutrale bis alkalische Substrate, jedoch haben sich einige Arten auch andere Nischen, wie z. B. sauren Torf oder auch blanken Fels erobert. Eines haben sie aber alle gemeinsam, sie brauchen zur Vegetationszeit feuchte bis nasse Biotope. Die Standorte sollten nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt sein, eher bevorzugen sie es halbschattig bis schattig.

Vermehrung: Viele Arten bilden zur Blütezeit oder kurz danach kleine Brutzwiebeln, einige vermehren sich durch Ausläufer. Es gibt aber auch noch die Vermehrung durch Samen.

Besonderes: Auch die Pinguicula-Arten sind durch Zerstörung ihrer Biotope gefährdet. Im Anhang 1 des Washingtoner Artenschutzabkommen ist nur die nordamerikanische Pinguicula ionanthera gelistet. Alle in Deutschland vorkommenden Fettkräuter sind durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt!


Pinguicula grandiflora - Großblütiges Fettkraut - winterfest

Heimat: Dieses Fettkraut ist in Westeuropa, von Irland über Frankreich, der Schweiz bis Spanien beheimatet, kommt aber auch in Marokko vor.
Beschreibung: Das winterharte Fettkraut bildet eine kleinere Winterrosette und im Frühjahr eine bis zu 8 cm im Durchmesser große Sommerrosette. Die fleischigen Blätter, die breit-eiförmig sind, bilden die flach am Boden liegende Rosette, die rosa-violetten bis purpurfarbenen Blüten erscheinen aus der Mitte auf ca. 15 cm hohen Stielen von Mai bis August.
Nahrung: Kleine Fluginsekten wie Trauermücken und Ameisen, auch Pollen werden verwertet.
Standort: Das Großblütige Fettkraut bevorzugt feuchte, moosige und halbschattige Standorte, gerne auch kalkhaltig - scheint aber nicht unbedingt nötig zu sein. Bei zu wenig Wasser stellt es die Blatterzeugung ein.

Überwinterung: Im Herbst bildet das Fettkraut Überwinterungsknospen aus.

Vermehrung: Am erfolgreichsten ist das vorsichtige Abtrennen von kleinen Ablegern. Die Brutknospen entwickeln sich im Herbst neben den Winterknospen, aber auch die knapp 1 mm großen Samen, die sich in den Kapselfrüchten der befruchteten Blüten befinden, keimen auf dem feuchten Substrat.


Pinguicula lilacina - Mexikanisches Fettkraut - nicht winterfest

Heimat: Die P. lilacina stammt aus Mexiko und Guatemala und wächst in Eichen- und Kiefernwaldregionen auf humusreichen und feuchten Böden. P. lilacina ist an Felsen, steilen Ufer- und Berghängen bis in eine Höhe von ca. 2400 Metern zu finden.

Beschreibung: Das mehrjährige mexikanische Fettkraut bildet nur eine Blattform aus. Die zarten, hellgrünen, drüsig behaarten Oberflächen der Blattrosetten sind verkehrt eiförmig. Die vierblättrigen, hell-violetten Blüten stehen auf langen Stielen, die mit vereinzelten Drüsen besetzt sind und fast das ganze Jahr über erscheinen. Die Mitte der Blüten ist hell und dicht behaart und endet nach hinten in einem Sporn. Auch hier sind die Wurzeln nur schwach ausgeprägt, da sie in erster Linie zur Verankerung im Boden und zur Aufnahme von Feuchtigkeit und Spurenelementen dienen.

Nahrung: Die Nahrung besteht überwiegend aus kleinsten Fluginsekten wie Essigfliegen oder Trauermücken, auch Pollen werden verwertet.

Standort: Man sollte der P. lilacina einen hellen Standort ohne direktes Sonnenlicht bieten. Er sollte gut belüftet sein, da sonst, besonders im Winter, Wurzelfäule droht. Sie verträgt im Sommer Temperaturen von 18 bis 30°C, im Winter zwischen 10 und 15°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte um die 60% betragen. Gegossen wird mit Regenwasser aber sie verträgt auch normales Leitungswasser, wenn es nicht zu hart ist.

Vermehrung: Am erfolgreichsten ist das vorsichtige Abtrennen von kleinen Ablegern aber auch die knapp 1 mm großen Samen, die sich in den Kapselfrüchten befinden, keimen auf dem feuchten Substrat.

Besonderes: Pinguicula lilacina ist eine recht robuste Art die gut für Anfänger geeignet ist, da sie kleine Pflegefehler eher verzeiht.


Pingiucula vulgaris - Gemeines Fettkraut - winterfest

Heimat: Das gemeine Fettkraut ist in fast allen Ländern Europas, inklusive Grönland, Russland, Kanada und der USA beheimatet. Das Alpen-Fettkraut, P. alpina und das Gemeine Fettkraut sind die einzigen, die auch in Deutschland heimisch sind.

Beschreibung: Die fleischigen länglich, elliptischen Blätter bilden eine flach am Boden liegende Rosette mit einem Durchmesser von bis zu 16 cm. 

Nahrung: Die Nahrung besteht überwiegend aus kleinsten Fluginsekten oder Ameisen, auch Pollen werden verwertet.

Standort: Das Fettkraut liebt nasse, saure Böden (ist aber auch kalkverträglich) bei einem halbschattigen, vor Mittagssonne geschütztem Standort. 

Vermehrung: Am erfolgreichsten ist das vorsichtige Abtrennen von kleinen Ablegern aber auch die knapp 1 mm großen Samen, die sich in den Kapselfrüchten befinden, keimen auf dem feuchten Substrat.

Besonderes: P. vulgaris gilt in Deutschland als gefährdet und ist durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt!


Pinguicula x Tina, Pinguicula x Weser - nicht winterfest

 
sie ist sehr hungrig

die Blüte

Heimat: Die Pinguicula x Tina ist ein Hybrid aus P. agnata und P. zecheri, Pinguicula x Weser ein Hybrid aus P. moranensis und P. ehlersiae.

Beschreibung: Bei den Hybriden der mehrjährigen Fettkräuter sind die zarten, hellgrünen, drüsig behaarten Oberflächen der Blattrosetten verkehrt eiförmig. Die vierblättrigen, hell-violetten Blüten stehen auf langen Stielen, die mit vereinzelten Drüsen besetzt sind und fast das ganze Jahr über erscheinen. Die Mitte der Blüten ist hell und dicht behaart und endet nach hinten in einem Sporn. Auch hier sind die Wurzeln nur schwach ausgeprägt, da sie in erster Linie zur Verankerung im Boden und zur Aufnahme von Feuchtigkeit und Spurenelementen dienen.

Nahrung: Die Nahrung besteht überwiegend aus kleinsten Fluginsekten wie Essigfliegen oder Trauermücken, auch Pollen werden verwertet.

Standort: Man sollte den P. Hybriden einen hellen Standort ohne direktes Sonnenlicht bieten. Er sollte gut belüftet sein, da sonst, besonders im Winter, Wurzelfäule droht. Sie verträgt im Sommer Temperaturen von 18 bis 30°C, im Winter zwischen 10 und 15°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte um die 60% betragen. Gegossen wird mit Regenwasser aber sie verträgt auch Leitungswasser, wenn es nicht zu hart ist.

Vermehrung: Am erfolgreichsten ist das vorsichtige Abtrennen von kleinen Ablegern.

Besonderes: Diese Pinguicula Hybriden sind recht robust und gut für den Anfänger geeignet, da sie eher kleine Pflegefehler verzeihen.



07.11.2014

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