Erdbeeren, Fragaria, sind botanisch gesehen keine Beeren sondern Sammelnussfrüchte. Nach der Definition von Wissenschaftlern sind Beeren Früchte, deren Samen in dem Fruchtfleisch eingebettet liegen. Bei den Erdbeeren ist es genau anders herum; die Samen liegen außen. Die Erdbeere gilt auch als die Königin der Beeren.
Es ist bewiesen, dass Erdbeeren schon in der Steinzeit eine Rolle für die Ernährung des Menschen spielte. Die heutigen Garten-Erdbeeren stammen nicht von den wilden Walderdbeeren ab, sondern sind Kreuzungen aus der Chile-Erdbeere und der nordamerikanische Scharlach-Erdbeere, die um 1750 entstanden. Diese Hybriden verbreiteten sich schnell in den Gärten Europas und wurden als Ananas-Erdbeere (Fragaria x ananassa) bezeichnet. Sie ist die Urmutter der uns heute bekannten Garten-Erdbeeren.
Erdbeeren sind sehr gesund, sie bestehen aus viel Wasser, wenig Kohlenhydraten, noch weniger Eiweiß und sehr wenig Fett. Dafür enthalten sie eine ganze Menge Aroma-Stoffe, so viele, dass es bis jetzt nicht gelungen ist, ein überzeugendes künstliches Erdbeeraroma herzustellen.
Inhaltsstoffe: Mit etwa 34 Kcal (142kJ) pro 100 g sind Erdbeeren ausgesprochen kalorienarm. Sie enthalten sehr viele Vitamine und Mineralstoffe: die Vitamine A, B1, B2, C, E und K, Betakarotin, Folsäure und Niacin sowie Kalium, Kalzium, Eisen, Phosphat und Magnesium. Der Gehalt von Vitamin C (64 mg pro 100 g) übertrifft sogar den von Orangen und Zitronen!
Wegen dieser Inhaltsstoffe und wegen des Gehalts an Fruchtsäuren, Ballaststoffen und anderen sekundären Pflanzeninhaltsstoffen gelten Erdbeeren als blutdrucksenkend und blutbildend. Zudem sollen sie die Nierentätigkeit anregen und Wirkungen gegen Krebs und Entzündungen besitzen.
Sie enthalten viel Vitamin A für schöne Haut. Eisen, Vitamin C und Magnesium arbeiten als kraftvolle Fatburner.
Pflege: Garten-Erdbeeren wachsen am besten an einem sonnigen, aber etwas windgeschütztem Standort auf lockerem, humusreichem Boden. Je sonniger der Standort ist, desto süßer schmecken die Erdbeeren. Den größten Ertrag liefern Garten-Erdbeeren im zweiten und dritten Jahr nach der Pflanzung. Danach sollte das Beet gewechselt werden. Vorteilhaft ist es, wenn die Erdbeeren anfangen zu blühen, die Pflanzen mit einer Strohschicht zu umgeben, so behält man saubere Früchte und die gefräßigen Nacktschnecken werden etwas abgehalten. Gedüngt wird im Frühjahr und Herbst mit einem handelsüblichen Erdbeerdünger.
Besonderes: Die Erdbeere gilt als die "Königin" der Beeren, es gibt sehr viele verschiedene Sorten (Zuchtvarianten), so dass man große und kleine, einmal tragende, sogenannte Monatserdbeeren (sie stammen von der heimischen Walderdbeere ab), Hänge- oder Klettererdbeeren, für unterschiedliche Zwecke bei sich kultivieren kann. Statt normalerweise der weißen Blüten gibt es auch Hybriden mit rosa, pinken oder gelben Blüten.
Auch hier kann man wieder sagen, dass die kleine heimische Walderdbeere, Fragaria vesca, die am geschmackvollste von allen ist, die Frucht ist nur fingernagel-gross. Aber nur selten ist die echte Walderdbeere im Handel zu finden, meistens werden kleine Monatserdbeeren (Fragaria vesca var. semperflorens) angeboten, da muss man aufpassen. Die echte Walderdbeere trägt schlanke Früchte!
Selbst Hildegard von Bingen beschrieb die echten Walderdbeere schon in ihrem Heilpflanzenbuch.
Pflege: Bevorzugt wird ein halbschattiger bis sonniger Platz mit einem lockeren, humosen und leicht sauren Boden. Ideal ist eine Mischung aus Rhododendron-und normaler Garten- oder Kübelpflanzen-Erde mit etwas Kompost versehen. Gedüngt wird im Frühjahr mit einem speziellen Erdbeer- oder Beerendünger.
Die Blütezeit beginnt je nach Witterung schon ab Ende März bis zum ersten Frost, die Fruchtreife beginnt im Mai und endet beim ersten Frost.
Bei mir wachsen die europäischen Walderdbeeren frei ausgepflanzt im Blumenbeet aber auch als Unterpflanzung im Blumen-Kübel, der im strengeren Winter mit einer Luftpolster-Folie umwickelt ist.
Besonderes: Die sogenannte Fensterbank-Erdbeere "Fontaine" ist eine Kreuzung (Fragaria vesca x Fragaria iinumae) aus der europäischen Walderdbeere und einer japanischen Walderdbeere.
Einige der bekanntesten Erdbeer-Sorten:
Sorte | Reifezeit ca. | besonderes |
Elsanta | Anfang Juni bis Anfang Juli | Massenträger, süß mit starkem Aroma, stellt hohe Bodenansprüche. |
Hummi (in meinem Bestand) |
Anfang Juni bis zum Frost | soll eine Klettererdbeere sein, robust, hoher Ertrag, gutes und süßes Aroma, Ranken an einer Rankhilfe festbinden. Sehr gut zur Kübelbepflanzung. |
Korona (in meinem Bestand) |
Anfang Juni bis Anfang Juli | hoher Ertrag, gut haltbar, gutes Aroma. |
Lambada | Mitte Mai bis Mitte Juni | sehr aromatisch. |
Mara de Bois | Anfang Mai bis zum Frost | Walderdbeer-Aroma, robust. |
Mieze Nova | Mitte Juni bis Mitte Juli | robust, im Geschmack ähnlich der Mieze Schindler, sehr aromatisch. |
Mieze Schindler (in meinem Bestand) |
Mitte Juni bis Mitte Juli | alte Sorte, sehr süß, sehr empfindlich, braucht Befruchtersorte, nur zum Sofortverzehr. |
Ostara (in meinem Bestand) |
Anfang Mai bis zum Frost | hoher Ertrag, gut haltbar, gutes Aroma, anfällig für Fruchtfäule |
Polka | Anfang Juni bis Anfang Juli | hoher Ertrag, sehr aromatisch. |
Rosana (Fragaria ananassa) |
Mai bis Oktober | sehr ertragreiche Monatserdbeere mit rosa Blüten, gutes Walderdbeer-Aroma. Sehr gut für den Balkon-Garten. |
Senga Sengana | Ende Mai bis Ende Juni | Massenträger, läßt sich gut einfrieren, robust und widerstandsfähig. |
F. vesca var. semperflorens 'Verbesserte Rügen' | Anfang Juni bis zum Frost | sehr ertragreiche Monatserdbeere mit weißen Blüten, gutes Aroma. Sehr gut für den Balkon-Garten. |
25.07.2008, aktualisiert 2014
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