Man sagt: Narzissen läuten den Frühling ein! Die ersten Narzissen blühen bereits ab Februar, teilweise zusammen mit Schneeglöckchen, die spätesten Arten Anfang Juni.
Die kleinen und frühblühenden Wild-, und Zwerg-Narzissen sind bislang viel zu wenig bekannt (ich wußte auch nicht, dass es so viele verschiedene Arten gibt!). Zusammen mit Wildtulpen und ähnlichen Zwiebelgewächsen können sie überall in sonnige bis schwach halbschattige Lagen gepflanzt werden und wenn man sie ganz in Ruhe lässt, können sie schöne bunte Teppiche im zeitigen Frühjahr zaubern.
Herkunft: Das natürliche Verbreitungsgebiet der Wildarten liegt in Westeurope und Nordwestafrika mit einem Verbreitungsschwerpunkt auf der Iberischen Halbinsel, nur wenige Arten kommen auch im Küstengebiet des östlichen Mittelmeeres vor. Während die meisten Arten nur ein kleines Verbreitungsgebiet haben, erstreckt es sich bei der wilden Narzisse, Narcissus pseudonarcissus, über gesamt Westeuropa. Ihr natürlicher Standort sind lichte Wälder, Wiesen und steinige Berghänge.
Beschreibung: Die Wild- und Zwerg-Narzissen gehören mit zu den ersten bunten Farbtupfern im Jahr. Die Wuchshöhen betragen, je nach Art, zwischen 5 und 60 cm. Aus der Zwiebel treiben meist drei bis vier grundständige schmale Blätter. Der blattlose Blütenstand trägt, je nach Art, eine einzelne bis 20 Blüten und jede Blüte besteht aus der Hauptkrone mit sechs einzelnen Blütenblättern und der Nebenkrone (Trompete), die schalen-, becher- oder trompetenförmig sein kann und unterschiedlich lang ist.
Standort / Pflege: Am schönsten wirken die Frühlingsblüher in kleinen Gruppen zusammengesetzt. Sie kommen mit jedem lockeren Gartenboden zurecht, am besten in voller Sonne oder leichtem Halbschatten, nur Staunässe können sie nicht vertragen. Ein sonniger Steingarten bietet den kleinen Schönheiten ideale Bedingungen. Zum Ausreifen brauchen die Zwiebeln sommerliche Trockenheit. Der Boden sollte durchlässig und nicht zu stickstoffreich sein, mit einer Düngung sollte man dementsprechend zurückhaltend sein. Die Blätter und Blütenstiele erst entfernen, wenn sie komplett vertrocknet sind. Durch diese Vorgehensweise gönnt man den Frühlingsblühern eine kleine Ruhepause, die sie nach der langen Blühphase oft dringend benötigen. Sie ist notwendig, damit die Zwiebeln für das folgenden Jahr genug Kraft haben, um wieder Blüten zu bilden.
Wuchs / Verwendung: Es spielt keine Rolle, ob die Narzissen in Töpfe, Kübel, ins Beet oder Steingarten gesetzt werden, auch als Unterpflanzung unter lichten Gehölzen sehen sie sehr gut aus. Mit der Zeit verwildern sie, sofern man sie ungestört wachsen lässt, und bilden dichte Teppiche. Die kleinen Schmuckstücke vermehren sich über Brutzwiebeln und gelegentlich auch über Samen.
Winterhärte: Die Narzissen sind, bis auf wenige Ausnahmen winterhart und robust.
Besonderes: Die Blütenfarben reichen von weiß über gelb bis zum orangerot und die Blütezeit beginnt, je nach Witterung, im Februar und dauert bis in den Mai. Einige Arten sind eine gute Bienenweide.
Nun folgen einige Kurz-Beschreibungen, der von mir gepflegten Narzissen:
Die 20 cm hoch werdende Naturform stammt aus dem nordwestlichen Portugal und Spanien. Den deutschen Namen verdankt sie ihren nach hinten geklappten Kronblättern, dadurch sehen die Blüten den Alpenveilchen ähnlich.
Narcissus cyclamineus "Tête à Tête" Sehr früh und reich blühende, sattgelbe Zwerg-Narzisse, die im frühen Frühjahr oft in kleinen Töpfen angeboten wird. Ich finde dass es eine der schönsten niedrigen Sorten ist und in Verbindung mit anderen früh blühenden Zwiebelgewächsen zauberhauft aussehen. Jede Zwiebel bringt mehrere Blüten hervor. |
Narcissus pseudonarcissus "Topolino" Eine früh blühende, zweifarbige Zwerg-Narzisse, die im frühen Frühjahr oft in kleinen Töpfen angeboten wird. Ich finde dass es eine der schönsten niedrigen Sorten ist und in Verbindung mit anderen früh blühenden Zwiebelgewächsen zauberhauft aussehen. Jede Zwiebel bringt eine Blüte hervor, die Trompete ist gelb und die Blütenblätter sind cremefarben. |
Die 30 cm hoch werdende Naturform stammt aus Südeurope, Nordafrika und dem Iran. Die Blüten sind meistens weiß und haben gelegentlich in ihrer Mitte eine farbige Nebenkrone. Diese Art gehört zu den Narzissen, bei denen die Blüten nicht einzeln auf einem Blütenstandsschaft stehen, sondern bis zu fünf Blüten auf einem Blütenstiel.
Die Wildform ist nicht winterhart!
Narzissus tazetta "Bridal Crown" Eine spätblühende gefüllte Narzisse mit mehreren kleinen zarten weißen Blüten auf einem Stiel, die Blüten zeigen im inneren Bereich zusätzlich einen tollen Farbakzent ins gelbe hineingehend. |
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Narzissus tazetta "Minnow" Kleinblumige, reichblühende Zwerg-Narzisse mit rahmweißem Kranz um die rundliche hellgelbe Blütenkrone. Hübsche Sorte für den Steingarten. |
Wild wachsend kommt diese Art vor allem auf der Iberischen Halbinsel vor. Die Arten bevorzugen einen sauren Bodengrund. Die weißen, cremefarbenen oder gelblichen Blüten stehen mit bis zu sechs Blüten an einem Stiel. Die Wildart und ihre Hybriden sind nur bedingt winterhart und brauchen einen guten Frostschutz.
Narzissus triandrus "Thalia" Eine der schönsten schneeweißen Hybriden mit 1 bis 3 Blüten pro Stiel. Duftend. |
Die meisten Sorten basieren auf zwei Arten, die in den Alpen und einigen europäischen Mittelgebirgen heimisch sind: Narcissus pseudonarcissus und Narcissus poeticus, beide kommen auf Wiesen vor. Entsprechende Ansprüche an Standort und Boden stellen daher die meisten Narzissen-Sorten, sie möchten sonnig bis halbschattig stehen und es sollte ein frischer Boden sein.
Die beiden ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum stammenden Arten, sind die Wärme liebenden Narcissus jonquilla und Narcissus tazetta, sie wünschen sich viel Sonne und einen nicht zu frischen aber gut durchlässigen Boden, die sommerliche Trockenheit wird sehr gut vertragen. In rauen Lagen benötigen diese Narzissen einen Winterschutz in Form von einer dichten Decke Laub, Mulch oder Kompost, die Mulchschicht sollte aber zeitig (wenn die ersten Spitzen sichtbar sind) wieder entfernt werden.
17.03.2018
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