Die folgenden Verhaltensregeln müssen jedem Reiter bekannt sein, denn während der Lösungsphase einer Abteilung arbeitet jeder sein Pferd für sich. Auch wenn mehrere Reiter zur gleichen Zeit mit ihren Pferden arbeiten, muss gewährleistet sein, dass man sich nicht gegenseitig behindert. So vermeidet man Zusammenstöße und Unfälle. Deshalb muss jeder diese "Verkehrsregeln" beherrschen.
1. Vor jedem Betreten oder Verlassen einer Reitbahn, in welcher sich bereits andere Reiter aufhalten, vor jedem Öffnen der Tür wird "Tür frei, bitte!" gerufen. Dann muss gewartet werden, bis die Antwort "ist frei!" kommt. Die Tür kann dann gefahrlos geöffnet werden. "Danke!" wäre dann nicht schlecht.
2. Auf- und Absitzen, Halten zum Nachgurten usw. erfolgt immer in der Mitte eines Zirkels.
3. Von anderen, auch bekannten Pferden, ist immer ein Sicherheitsabstand und Zwischenraum von mindestens 3 Schritt (ca. 2,50 m oder 1 Pferdelänge) zu halten.
4. Schrittreitende oder haltende Reiter lassen Trabenden oder Galoppierenden den Hufschlag frei. Die langsamere Gangart hat auf den 2. Hufschlag auszuweichen. Die Bitte vor der höheren Gangart heißt: "Hufschlag frei!".
5. Ganze Bahn (Hufschlag) geht vor Zirkel. Das heißt, dass Reiter auf dem Hufschlag Vorfahrt haben.
6. Möchte ich die Hand wechseln, rufe ich: "Handwechsel, bitte!".
7. Wird gleichzeitig auf beiden Händen geritten, ist grundsätzlich rechts auszuweichen. Die linke Hand hat den Hufschlag.
8. Wird jedoch auf einer Hand nach Kommando geritten und der Handwechsel erfolgt nach Belieben, hat die neue Hand den Hufschlag.
9. Begegnet man sich auf den Wechsellinien, reitet man immer so aneinander vorbei, dass sich die linken Hände der Reiter berühren könnten. Wie beim Autofahren - Rechtsverkehr. So kann man immer rechts ausweichen.
10. Longieren ist nur mit dem Einverständnis aller in der Bahn befindlichen Reiter gestattet. Während des Unterrichts sollte nicht longiert werden. Ebenfalls nicht, wenn mehr als 3 Reiter in der Bahn trainieren.
11. Hindernismaterial sollte außerhalb des Reitplatzes aufbewahrt werden.
Entnommen aus den Richtlinien für Reiten und Fahren, Bd. 1
Wenn Ihr diese einfachen Dinge nicht nur wisst, sondern auch beherzigt, dürfte es weder Unfälle, noch Streitereien geben. Wer dann wen trotzdem umgeritten hat, ist dann leicht festzustellen. Haltet Euch an diese Verhaltensregeln, und Ihr seid in jeder Reitbahn in Deutschland ein gern gesehener Gast. Mit "Bitte" und "Danke" sieht man Euch auch gerne wieder!
Die Geschichte mit dem "Rechtsausweichen" hat einen kleinen Haken. Früher war die Regelung auf der Diagonalen (Wechsellinie "Durch die ganze Bahn wechseln") so: Komme ich von der linken Hand, weiche ich rechts aus. Komme ich von der rechten Hand, weiche ich links aus. Weil sich das kaum ein ziviler Reiter richtig merken konnte (hauptsächlich ritten in dieser Zeit eben Soldaten), gab es trotz aller guten Vorsätze Unfälle. So änderte man diese Regelung.
Nun kommen wir zu dem Haken. Viele Reiter lernten noch diese alte Regel und nahmen die neuen einfach nicht an. Ausgestorben sind diese Reiter noch nicht, so wird von alten Ausbildern in manchen Reitschulen eben noch diese veraltete Art des Ausweichens gelehrt. Sollte das Euch einmal passieren, in einer solchen Schule zu landen, pocht nicht auf Euer Recht, passt Euch besser den dortigen Gepflogenheiten an. Wenn Euch manches seltsam vorkommen mag, die völlig andere, vorgeschriebene Führung eines Pferdes u.ä., heißt nicht, dass Ihr dort nichts lernt.
Andere Ställe, andere Sitten.
Im allgemeinen gelten jedoch die von der FN aufgestellten Regeln der Bahndisziplin. Überall.
Das ist es nun: Ein Dressurviereck mit den Maßen 20 m x 40 m, es gibt auch Vierecke für internationale Prüfungen mit den Maßen 20 m x 60 m, aber bis dahin haben wir doch noch ein bisschen Zeit.
Ein Viereck von 20 m x 40 m hat 13 Bahnpunkte.
2 Halbe-Bahn-Punkte mit den Kennzeichnungen B und E, 4 Wechselpunkte mit den Kennzeichnungen F, M, K und H. 6 Zirkelpunkte mit den Bezeichnungen A und C, den mit dem Punkt gekennzeichneten und dem gedachten Zirkel- und Mittelpunkt X.
D und G sind Paradepunkte, die in einigen Dressuraufgaben vorkommen. Weil sie nur dort von Bedeutung sind, werden sie auch nicht mitgezählt.
Im ersten Augenblick ist das etwas verwirrend, doch ist so ein Viereck vernünftig eingeteilt und aufgebaut. Bis auf die Anordnung der Buchstaben. Es gibt keine vernünftige Erklärung hierfür. Niemand weiß, wer eigentlich darauf gekommen ist und bis heute ist dafür noch kein System daraus erkennbar geworden. Doch ich kann Euch zum auswendig lernen zwei Eselsbrücken anbieten:
Frau Berta Meier Kauft Eine Hose Bei C Und A
oder wegen der leichteren Anordnung unten links beginnend:
Mein Bester Freund Anton Kann Einen Heben, Cheers
Hierzu gibt es eine kleine Anekdote: Ein Mann, der sich gern weltgewand gab und ständig betonte des französischen mächtig zu sein, fand selbstverständlich eine plausible Erklärung für die Buchstaben. Zum Beispiel für die Zirkelpunkte A und C (Mitte der kurzen Seite). Bei C sitzen nun bei Prüfungen immer die Richter, das wäre das "Commité". Da bei A immer bei jeder Dressurprüfung der Eintritt ist, fände sich der Buchstabe A doch von selbst, denn schließlich sei das französische Wort für Eintritt: "Angtree".
Für diejenigen unter Euch, die nicht oder noch nicht oder nie französisch als Fremdsprache hatten:
Er meinte "Entré", welches hereinkommen bedeutet, sich aber ein wenig anders ausspricht.
Diese schriftlichen Hilfen habe ich von meiner Reitlehrerin bekommen, wie Halva und ich mit unserer Ausbildung anfingen, danke Cora.
12.12.2006
Powered by CMSimple| Template: ge-webdesign.de| html| css| Login