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Tomaten


Lycopersicon lycopersicum (Solanum esculentum var. ...) - Liebesapfel

Wer kennt sie nicht, Tomaten sind das gesündeste und bekannteste Gemüse, egal in welcher Form oder Art und bei den meisten stand bestimmt schon mal eine Tomatenpflanze im Garten oder auf dem Balkon. Es gibt ca. 2500 unterschiedliche Sorten, alte und neue Sorten und Züchtungen, in Form und Farbe, ob es rote, gelbe, grüne, orangene, violette oder gestreifte und marmorierte, als rund, herz- oder eiförmig, länglich, ob z. B. als Cherry-, Dattel, Flaschen-, Fleisch-, Strauch- oder Rispen-Tomaten, alle haben sie eines gemeinsam: sie sind sehr lecker.

Herkunft: Das Ursprungsland sind die peruanischen Anden, selbst bei den Majas, 200 v. Chr., wurden sie schon kultiviert. Vermutlich brachte Kolumbus die Tomate nach Europa aber erst seit seit Anfang 1900 wurde die Tomate im kleinen Stil auch in Deutschland in der Küche verwendet. Ihren Siegeszug begann sie jedoch erst nach 1945. 

Inhaltsstoffe: 100 g der rohen und roten Tomaten haben ein Brennwert von ca. 84 kJ bzw. 20 kcal.
An weiteren Nährstoffen enthält ca. 95% Wasser, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Eiweiß und Fett. Weiterhin viele Vitamine wie B1, B2, B3, C, E und Karotin, an Mineralien Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor und Zink.

Achtung: alle Grünteile des Strauches und der unreifen Frucht enthalten den giftigen Inhaltsstoff Solanin! Der Solaningehalt nimmt mit der Reife der Frucht ab, das heißt, in einer reifen Tomate ist kein Solanin mehr enthalten (außer in dem Stielansatz). Der Verzehr von unreifen Tomaten kann Übelkeit und Erbrechen hervor rufen. Es gibt jedoch reife grüne Tomaten die nicht giftig sind.

Standort / Pflege: Alle Tomaten lieben eine sonnigen, warmen aber geschützten Standort wo sie auch vor allzuviel Regen geschützt sind, mit einem guten nährstoffreichen und lockerem Boden.

Vorzüge: Tomaten haben sehr viele positive Eigenschaften, sie stärken das Immunsystem, sind krebsvorbeugend und entwässernd, machen das Herz und den Kreislauf fit, sind gut für einen erholsamen Schlaf, wirken verjüngend auf die Haut und Zellen, kräftigen die Knochen, schützen die Schleimhäute und noch vieles mehr.

In der folgenden Tabelle habe ich einige Tomaten-Arten beschrieben:

Cherrytomaten sind relativ klein und schmecken süß. Sie eignen sich hervorragend als Snack.
Cherry-Rispentomaten sind kleiner wie die Rispentomaten, mit einem intensiven Aroma, welches durch die Stängel verströmt wird. Sehr zu empfehlen im Salat, als Brotbelag und als Snack.
Cherry-Romatomaten sind kleiner wie die Romatomaten aber ebenso länglich. Sie haben ein festes Fruchtfleisch und sind somit sehr gut für Salate und auch als Snack geeignet.
Flaschentomaten sind relativ große und längliche Tomaten, die je nach Sorte auch die Form einer Paprika haben können. Sie schmecken sehr aromatisch und teilweise auch saftig. Sie werden meistens zu einer leckeren Tomatensauce verarbeitet, weil sie sehr viel Fruchtfleisch enthalten.
Fleischtomaten sind große runde Tomaten, die saftig und aromatisch sind. Aufgrund ihrer Größe werden sie jedoch eher zum Kochen verwendet. Natürlich kann auch die ganze Tomate gedünstet, gegrillt oder überbacken werden.
Rispentomaten haben eine feste Haut und ein intensives Aroma, welches durch die Stängel verströmt wird. Sehr zu empfehlen im Salat oder als Brotbelag.
Romatomaten sie sind länglich, haben einen intensiven Geschmack und eignen sich hervorragend für Suppen und Soßen und, wie die Cherry-Romatomaten, auch für Salate.

Lycopersicon (Solanum) esculentum var. pyriforme - Wildtomate

Auch bei den Wildtomaten gibt es unterschiedliche Farben wie gelb und rot. Die kleinen Tomaten sind meistens rund bis leicht oval oder birnenförmig und sie passen perfekt in den Kindermund. Alle Wildtomaten sind sehr robust und pflegeleicht, man kann sie einfach wachsen lassen ob im Beet oder Kübel, hängend oder aufgebunden, das ist ihnen gleich.

Herkunft: Die Wildarten stammen aus einem schmalen Küstenstreifen zwischen Equador und Nordchile, Venezuela (L. humboldtii), Pazifikküste von Eqaudor und Peru ( L. pimpinellifolium) sowie auf den Galapagosinseln (L. cheesmanii), den karibischen Inseln bis nach Mexiko.


Lycopersicon (Solanum) lycopersicum ´Primabell´ und ´Strongboy´ - Zwergtomaten

Zwergtomaten, die sich hervorragend für größere Töpfe und Kübel eignen. Die Pflanzen wachsen buschig aufrecht, Die ´Primabelle´ erreicht dabei eine Höhe von 30 bis 40 cm und die ´Strongboy´ eine Höhe von ca. 40 bis 50 cm. Die kleinen sehr wohlschmeckenden Tomaten werden ständig bis zum Frost gebildet. Der Stadort sollte so sonnig wie möglich sein und das Pflanzsubstrat sollte locker humushaltig, leicht feucht, jedoch ohne Staunässe sein.

Zwergtomate ´Primabelle´ im Juni  


Alte Tomatensorten (das verbotene Gemüse)

Besonders die samenfesten, alten Tomatensorten sind wieder im Kommen und erfreuen sich bei Hobby-Züchtern und -Gärtnern einer immer größeren Beliebtheit. Sie bestechen nicht nur mit ungewöhnlichen Formen und Farben, sondern vor allem mit ihrem vollmundigen Geschmack und  nur aus den samenfesten Sorten lassen sich dieselben Tomaten wieder problemlos neu ziehen. Die alten Sorten sind in ihrer Abstammung auf die ursprünglichen Tomatensorten, die aus Lateinamerika nach Europa importiert wurden, zurückzuführen. Hervorzuheben sind ihr besonderes Aroma, die Vielfalt an Formen und Farben und die teilweise hohen Erträge, je nach Anbaugebiet und Klima. Ob Salattomaten, Eiertomaten, Fleischtomaten, Cocktailtomaten, Soßentomaten (wie die berühmte 'San-Marzano'-Tomate) oder Dörrtomaten. Die Tomaten müssen nicht nur rund und rot sein. Es gibt gestreifte, grünbraune, gelbe, violette, orange- oder rosafarbene sowie ei-, herz- oder flaschenförmige, gerippte oder abgeflachte Sorten. Sie schmecken saftig, mehlig, fruchtig, süß oder säuerlich, sind weich oder schnittfest, können zwischen 5 und 500 Gramm wiegen.
Allerdings sollen sie teilweise nicht gegen die gefürchteten Tomaten-Krankheiten resistent sein und nicht unbedingt für jedes deutsche Klima geeignet sein (wobei dieser norddeutsche Sommer (2018) auch nicht normal ist).
Das Saatgutverkehrsgesetzt schreibt uns vor, dass nur Saatgut von Tomatensorten (und auch anderem Gemüse) in den Handel gebracht werden darf, welches im Sortenregister registriert ist. Viele alte Sorten sind leider nicht mehr im Sortenregister vorhanden (da sie nicht unbedingt den Anforderungen und Vorstellungen entsprechen) und dürfen darum nicht mehr gehandelt werden. Doch es gibt Vereine und engagierter Amateure, die eine große Sortenvielfalt erhalten wollen und die nicht registrierte Sorten in ihren Gärten anbauen, um sie vor dem Aussterben zu retten (und auch Saat oder Jungpflanzen abgeben).
Wer alte Tomatensorten kultivieren möchte, sollte unbedingt darauf achten, keine Saat oder Pflanzen kaufen, die mit "F1" gekennzeichnet ist! Dabei handelt es sich um gentechnisch veränderte Samen.
Als alte Sorten gelten die Züchtungen der über 30 Jahre alt sind.

´Andenhorn´, ´Horn der Anden´
Diese Flaschentomate bildet rote, längliche relativ große Früchte mit einem Durchmesser von 4 bis 6 cm aus. Die ertragreiche Sorte stammt aus den Peruanischen Anden, ist intensiv fruchtig und hat wenig Kerne und Saft im Innern. Sie ist sowohl fürs das Tomaten- oder Gewächshaus als auch für das Freiland geeignet. Wegen dem festen Fleisch und der zarten Haut kann sie gut als Salattomate verwendet werden, eignet sich jedoch auch für Suppen und Saucen. Diese Stabtomate wird bis zu zwei Meter hoch.

Eine meiner Favoriten!

´Berner Rose´
Ob diese sehr alte Schweizer Tomatensorte tatsächlich aus Bern stammt, ist nicht bekannt. Tatsache ist allerdings, dass ihre hocharomatischen kugelförmigen Früchte sogar in kühlen Sommern und höheren Lagen wunderbar ausgebildet werden. Die robuste, bis etwa 1,5 Meter hoch wachsende Stabtomate sollte möglichst im Freiland angebaut werden, benötigt jedoch ein Regenschutz. Die runden, rosaroten teilweise leicht abgeflachten Früchte mit dünner Schale messen im Durchmesser zwischen 5 und 10 cm, können ein Gewicht von bis zu 300 g erreichen und sind von Juli bis September erntereif.

Die kleinere Tomate, oben in der Mitte, hat einen Durchmesser von 6 cm und ein Gewicht von 118 g.

´Grünes Zebra´
Die grün-hellgrün gestreiften Früchte, die je nach Reifegrad auch ins Gelborange gehen können, zählen zu den Klassikern unter den alten Tomatensorten. Das Fruchtfleisch ist saftig, sehr intensiv fruchtig und leuchtet in smaragdgrün. Obwohl sie reif immer noch grün ist, enthält sie kaum Solanin. Diese Stabtomate wird bei günstigen Bedingungen mehr als zwei Meter hoch und sollte entweder im Gewächshaus oder im Freiland mit einem Regendach gezogen werden. Die Erntezeit ist von Mitte Juli bis Ende Oktober sehr lang, wobei unreife Früchte auch im Herbst noch geerntet werden können. Sie reifen im Haus gut nach.

Die Tomate oben rechts hat einen Durchmesser von 6,5 cm und ein  Gewicht von 131 g.

Mein Favorit!

  ´Lukullus´
Die älteste deutsche Tomatensorte ist altbewährt und frühreif, sie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine weit verbreitete Handelssorte, besitzt aber heutzutage - wie so viele historische Tomatensorten - aus wirtschaftlichen Gründen keine Zulassung mehr. Ihre Samen können im Fachhandel jedoch immer noch erworben werden, auch lassen sich aus selbstgewonnenen Samen immer wieder neue Pflanzen heranziehen. 'Lukullus' hat runde, rote Früchte, die etwa 150 bis 190 Tage nach der Aussaat zu reifen beginnen. Sie sind zwar nicht so fest wie heutige Sorten, aber sehr geschmackvoll und lassen sich wunderbar im heimischen Garten anbauen. Sie eignen sich sowohl für das Freiland als auch für Kultur im Glashaus.

´Roter Russe´
Alte Fleischtomatensorte mit sehr großen, normalerweise plattrunden roten Früchten, die sehr saftig und aromatisch schmecken. Diese Tomaten können zwischen 200 und 500 g wiegen. Die Erntezeit beginnt Anfang August.

Die aufgeschnittene Tomate hat einen Durchmesse von 9,5 cm und ein Gewicht von 210 g, die mittlere Tomate entspricht nicht der Norm.

  ´Sankt-Ignazius-Tomate´
Große, rote Fleischtomate ohne Rippen, saftig und mildwürzig, reicher und früher Ertrag ab August. Es ist eine alte Südtiroler Sorte
Bild folgt  ´Schwarze Ananas´, ´Ananas noir´
Die 6 - 12 cm große, flachrunde dun­kelgrün-braune Fleischtomate hat nur wenige Kerne. Die Früchte haben ein braun-grün mar­moriertes Fruchtfleisch, eine dünne Schale mit Samtoptik und ein köstlich süßes Fruchtaroma. Die bis zu1,8 m hohe Stabtomate bildet wenig Geiztriebe und braucht zum üppigen wachsen und fruchten viel Wärme. Nur bei genügend Wärme entwickeln die Tomaten ein gutes Aroma. Empfehlenswert nur für sehr helle, warme  und geschützte Lagen, evtl Glashaus. Ein Regenschutz ist wegen der dünnhäutigen Früchte wichtig.
  ´Schwarze Krim´
Alte Fleischtomatensorte aus Russland mit dunkelrotvioletten kleineren Früchten, die einen sehr aromatischen Geschmack haben.

Das sind nur ein paar der alten Tomatensorten (z.B.: bei Aldi-Nord ein 6-er Jungpflanzen-Set gekauft), die auf meiner nächsten Wunschliste stehen und die ich teilweise auch schon ausprobiert habe und davon begeistert bin.

Anbau: Man kann die alten Sorten entweder im Tomaten- oder Treibhaus auspflanzen aber auch im Kübel wachsen, gedeihen und fruchten sie gut. Dazu sollte man einen ca. 20-Liter-Baueimer unten mit ein paar Löchern versehen, eine Drainageschicht aus Blähton einfüllen und mit guter Erde auffüllen, vermischt mit reifem Kompost und etwas abgelagertem Pferde- oder Kuhmist. Der Standort sollte sonnig aber doch etwas geschützt sein (vor allzuviel Regen oder Wind). Eine Stütze ist von Vorteil, da die Tomaten teilweise bis 2 Meter hoch werden können, teilweise viele große und schwere Früchte tragen und dann umknicken oder abbrechen würden. Ab der Blütezeit düngt man regelmäßig mit einem Tomaten-Flüssigdünger oder mit einem passenden Langzeitdünger.

Vermehrung: Fruchtfleisch von reifen Tomaten in einem Sieb auswaschen, die Kernchen vom restlichen Fruchtleisch befreien, auf Küchenpapier 2 Tage trocknen lassen, luftdicht, dunkel und kühl bis zur nächsten Aussat im Frühjahr lagern.


27.07.2014, ergänzt Mai 2017, August 2018

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