Auf die Hermetosphären bin ich kurze Zeit nach meinem gescheiterten Versuch mit dem Ewigen Terrarium aufmerksam geworden und ich habe eine interessante und sehr informative Seite von dem Diplom Biologen Ulf Soltau aus Berlin entdeckt, die ich hier weiter empfehlen möchte: https://ulfsoltau.wordpress.com
Auf dieser Seite wird alles von der Entstehung über Einrichtung, Materialien, Tipps und Handhabung sehr ausführlich beschrieben, so dass ich es hier nicht noch einmal wiederholen muss. Außerdem beschreibt er genau die 3 wichtigsten Unterschiede zwischen den Hermetosphären und dem herkömmlichen Flaschengarten.
Im Jahre 2006 entstand zum Zwecke einer deutlichen Abgrenzung zu dem Flaschengarten der Begriff:
Hermetosphäre (lateinisch: hermetice = verschlossen, griechisch: sphaira = die Hülle).
Nun aber zu meinem Objekt: Eingerichtet habe ich das 1-Liter-Glas neu im November letzten Jahres, nachdem ich es geleert und gesäubert habe. Zu dem Zeitpunkt hatte ich durch Zufall ein Töpfchen Bolbitis heteroclita "difformis" - Mini-Bolbitis und ein Töpfchen "In-Vitro" Utricularia graminifolia - Grasblättriger Wasserschlauch ergattern können.
Als Pflanzsubstrat kam der ungespülte vulkanische Bodengrund "Fluval Stratum" zum Einsatz. Im hinteren Bereich setzte ich ein Rhizom-Teilstück vom Mini-Bolbitis, davor ein kleines stark verzeigtes Wurzelholz und vorne den kompletten Wasserschlauch. Alles mit Osmose-Wasser gut angefeuchtet, die Glaswände noch etwas gesäubert und zum Schluss das Glas verschlossen. Der Standort für dieses Testobjekt ist mein Regal mit einer LED-Leiste zur Beleuchtung, die mit einer Zeitschaltuhr auf 12 Stunden täglich eingeschaltet wird. Seit dem Zeitpunkt habe ich nichts mehr an dem Glas gemacht (außer es ab und zu kontrolliert).
Am Anfang bildete sich etwas wie Schimmel an dem Wasserschlauch und der Großteil der kleinen Blättchen wurde gelb und löste sich auf, der Mini-Bolbitis rührte sich gar nicht und ich war kurz davor, das Glas zu öffnen und alles zu entsorgen. Aber irgendwie kam mir immer etwas dazwischen, so dass ich es schlichtweg vergaß.
Inzwischen bin ich froh, dass ich das Glas vergessen habe, denn der Mini-Bolbitis wächst und ist schön buschig geworden und auch der Wasserschlauch ist wieder da und erobert nun langsam das gesamte Substrat.
Die folgenden Fotos zeigen das Glas gut 9 Monate nach der Einrichtung, es wird langsam.
9 Monate später, die eine Seite | 9 Monate später, die andere Seite |
9 Monate später, von hinten | 1 Jahr nach der Einrichtung |
Ende Oktober konnte ich einen Ableger einer mir unbekannten Zwerg-Orchidee (auch dem Besitzer war sie unbekannt) ergattern. Da die Mutterpflanze schon einige Zeit in einem Regenwald-Terrarium gedieh (allerdings ohne jemals eine Blüte gebracht zu haben) war ich am überlegen, wo ich diesen Ableger unterbringen könnte. Feuchtwarmes Klima war klar aber wie?
Da ich noch ein unbenutztes Weckglas mit 2 Litern Inhalt stehen hatte, kam mir die Idee eine weitere Hermetosphäre zu gestalten. Dieses Mal musste das Glas aber stehen, da ich nicht wusste, wie hoch die kleine Orchidee unter diesen Bedingungen wird. Gesagt getan, eine zugeschnittene Platte mit Waldmoos für den Boden und die Rückwand kam hinein, allerdings ohne weiteren Bodengrund und darauf der kleine Ableger. Nachdem ich noch alles gut mit Regenwasser angefeuchtet habe, wurde das Glas verschlossen.
Der Standort ist mein Westfenster im Wohnzimmer.
nach der Einrichtung Ende Oktober |
09.09.2017, ergänzt November 2017
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