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Flaschengarten, Biosphäre



Ein Flaschengarten ist ein kleines Ökosystem in einer Flasche oder einem ähnlichen Glasbehälter, bestehend aus einem Substrat, Pflanzen, Mikroorganismen, Luft und Wasser. Ein Flaschengarten kann prinzipiell über Jahrzehnte autark existieren und benötigt außer Tageslicht keine weiteren Zugaben von außen. Hat man die ideale Wassermenge in der Flasche eingestellt, so regenerieren sich Wasser, Gase und Nährstoffe selbst in dem Maße, wie sie benötigt werden, um das Leben in der geschlossenen Flasche aufrechtzuerhalten. Ein normaler Flaschengarten wird eigentlich nicht verschlossen, braucht dann aber auch mehr Pflege.
Hier möchte ich speziell auf die hermetisch verschlossenen Systeme näher eingehen.

Ein Flaschengarten bietet ähnlich wie in einem Terrarium, ein feucht-tropisches Klima und kann darum besonders schöne, exotische aber kleinbleibende Pflanzen beherbergen. Geeignet sind fast alle Pflanzen aus einer Gärtnerei, der Natur oder der Aquaristik, wie z. B.: Bromelien, Moose, Farne, Insektivoren (Karnivoren, Fleischfressende Pflanzen), sowie einige tropische und subtropische Arten, wie Calanthen oder Orchideen. Wichtig ist zuerst eine Drainage aus Seramis, Aquarien-Kies oder Blähton, um faulende Wurzeln zu vermeiden.

Wird der Behälter luftdicht verschlossen, wie bei dem Ewigen Terrarium oder der Hermetosphäre, sollte man darauf achten, dass nicht zu viel Wasser eingefüllt wird. Die Wände des Gefäßes sollten nicht zu stark beschlagen. Die ersten Tage sollte man die Wassermenge so steuern, dass am Morgen Tau in der Flasche und an den Wänden zu erkennen ist, im Laufe des Tages sollten es aber wieder abtrocknen. Ist das Biotop zu nass, lässt man die Flasche etwas geöffnet, bis die Feuchtigkeit passt. Danach genügt es, wenn man die Gesundheit Ihrer Pflanzen ab und zu kontrolliert. Optimal ist hierfür Regenwasser, destilliertes oder Osmose-Wasser geeignet.

Der Behälter wird an einem hellen, aber sonnengeschützten und nicht zu warmen Platz aufgestellt, ideal ist ein Nord-, Nordwest- oder Nordost-Fenster. Alternativ kann man den Flaschengarten, auch ohne natürliches Tageslicht (in einer Raumecke oder in einem Regal) aufstellen, dann allerdings mit einer ca. 12 stündigen künstlichen Beleuchtung z. B.: mit weißen LED´s. Es braucht dann jahrelang nicht gegossen oder gedüngt werden. Als Miniatur-Ausgabe des Ökosystems der Erde funktioniert es genauso wie sein großes Vorbild: Das Wasser verdunstet und schlägt sich wieder nieder, am Tage verbrauchen die Pflanzen Kohlendioxid bei der Photosynthese, nachts dagegen Sauerstoff.

Pflanzgefäße:
Als Pflanzgefäße eignen sich alle gut verschließbaren Gefäße aus Weißglas, wie z.B.: große Korbflaschen (den Korb aber entfernen) wie man sie zur Weinherstellung kennt, alte Weckgläser und vieles mehr. Selbst Gefäße aus Acryl-Glas (z. B.: Kugeln zum Aufhängen) funktionieren nach diesem Prinzip.

Hilfsmittel:
Am wichtigsten ist eine genügend lange Pinzette (alternativ eine längere Gurkenzange oder (wenn man damit umgehen kann) längere elastisch verbundene Stäbchen, wie man sie beim asiatischen Essen benutzt). Trichter zum Einfüllen der Erde und an einem längeren Stiel befestigten Weinkorken zum Andrücken der Erde in der Flasche. Zum anschließenden Reinigen der Glaswände ein an einem Stiel oder dickeren gebogenen Draht befestigten kleinen Schwamm.

Einrichten eines Flaschengartens:
Den Glasbehälter sehr gründlich reinigen und sterilisieren, entweder mit kochendem Wasser oder ohne Gummiring bei 140° C für ca. 15 Minuten in den Backofen stellen, damit keine Krankheitserreger oder Schimmelsporen die Gesundheit der Pflanzen gefährden können. Wenn der Behälter etwas abgekühlt ist, gibt man ca. 1 bis 2 cm hoch die saubere Drainageschicht hinein, das verhindert dass die anschließend eingebrachte Erde gammelt.
Nun füllt man vorsichtig eine etwa 3 bis 5 cm dicke Schicht sterilisiertes Erdsubstrat* ein, dabei sollte man aber versuchen die Glaswände sauber zu halten. Ein Papier- oder Küchentrichter kann verhindern, dass der Flaschenhals oder die Wände zu sehr verschmutzen.
Jetzt kann man an die Bepflanzung des Flaschengartens beginnen. Dazu ist es wichtig, dass man zuerst die passenden Pflanzen (und eventuell zusätzliche Deko) ausgesucht hat. Die Pflanzen sollten möglichst kleinwüchsig aber vor allem gesund und frei von Parasiten sein. Je nach Größe des Flaschengartens bepflanzt man von hinten nach vorne oder erst außen herum und dann die Mitte. Anschließend das Erdreich vorsichtig andrücken und mit dem Wasser anfeuchten. Zum Schluss die Wände säubern.

Zusätzliches Deko-Material:
Je nach Größe des Flaschengartens eignen sich zur Auflockerung und für die Optik kalkfreie Steine und oder fein verzweigte Harthölzer, sowie Korkrinde. Passende Materialien kann man sich sehr gut in Aquaristik- oder Terrarien-Fachgeschäften besorgen.
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*Als Substrat kann man Kräuter-Anzuchterde verwenden aber auch eine eigene Mischung aus Gartenerde (optimal ist Erde von einem frischen Maulwurfshügel) mit etwas feinem Kies für Aquarien und etwas feine Holzkohle zum Desinfizieren.


09.09.2017

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