Zistrose


Cistus incanus spp. tauricus - Graubehaarte Zistrose, griechische Bergrose, Ladan

Vor einigen Jahren hat mich eine Bekannte in Griechenland auf diese Pflanze aufmerksam gemacht. Nach einigen Informationen im Internet darüber, habe ich mich entschieden: diese Pflanze muss ich unbedingt haben! Doch Vorsicht; eventuell sollte man nicht alles glauben, was im Internet zu lesen ist aber wenn selbst nur die Hälfte von dem stimmen sollte, kann man immer noch sagen: das ist eine für den Menschen sehr wichtige Pflanze, die uns mehr Gesundheit schenken kann.
Inzwischen habe ich bei der Kräutergärtnerei Rühlemann´s genau diese Pflanze entdeckt und mir eine zu Testzwecken gekauft und sie in Griechenland in den Garten gepflanzt (Sprichwort: Eulen nach Athen tragen). Inzwischen weiß ich genau: bei dieser einen wird es nicht bleiben.

Herkunft: Im Mittelmeerraum, vor allem in Griechenland in Macchia-Gebieten und im westlichen Mittelmeerraum. Es soll sich um einen Naturhybrid aus Cistus albidus und Cistus crispus handeln.

Aussehen: Ein mehrjähriger, immergrüner Strauch mit behaarten Zweigen, der eine Wuchshöhe und Breite von bis zu einem Meter erreichen kann. Die gestielten, eiförmigen Blätter haben eine graugrüne Färbung, sie scheiden im Sommer viel Harz aus, so dass man die Pflanzen schon von weitem riechen kann. Die Blüten, mit den fünf rosaroten bis violetten Blütenblättern, sehen wie zerknittert aus, erreicht einen Durchmesser von bis zu 6 cm und stehen einzeln oder in Dolden. Die Blütezeit ist im Mittelmeerraum das zeitige Frühjahr, in Mitteleuropa von Ende Mai bis Ende Juni. Die Erntezeit ist von Mai bis Juni (nach der Blüte).

Wichtige Inhaltsstoffe: Ätherische Öle und deren Bestandteile (Borneol, Cineol, Eugenol, Ledol, Limonen und Phenol), Harz (Ladanum - daher auch der andere deutsche Name Ladan), Polyphenole (Gerbstoffe) und Tannine.
Diese Inhaltsstoffe befinden sich besonders in den Arten Cistus ladanifer Cistus laurifolius, und Cistus creticus.

Duft und Geschmack: Der Geruch ist herb, harzig und aromatisch. 

Verwendung in der Küche: Vorwiegend als Tee, im Sommer als erfrischender und durstlöschender Eistee, pur oder auch mit einem Zusatz an verschiedenen Kräutern oder Zitronensaft. In der kalten Jahreszeit  pur oder mit verschiedenen weihnachtlichen Geschmacksrichtungen, wie Zimt, Nelke, Kardamom, Ingwer und vieles mehr.

Hilfe für die Gesundheit: Gilt als anregend, antiallergisch, antibakteriell, antioxidativ, antiviral, desinfizierend, entgiftend, entzündungshemmend, Immunsystem stärkend, krebsvorbeugend, menstruationsfördernd, neutralisiert freie Radikale, pilzhemmend und schleimlösend. Die Zistrose hilft bei Allergien, Durchfall, Ekzemen, Erkältungen, Gastritis, Geschwüren, Hämorrhoiden, Hautproblemen, Herz-Kreislauferkrankungen, Karies und Parodontose, Mandelentzündungen, Neurodermitis und Schleimhautreizungen. Ebenso hilft sie bei der Stabilisierung der Knochendichte.
Noch nicht wissenschaftlich bewiesen ist: Cistus heilt Borreliose!
Die Pflanzenteile kann man innerlich und äußerlich anwenden. Innerlich als Tee getrunken, äußerlich als Sud für Waschungen oder mit Umschlägen.
Tee: 3 Teelöffel Kraut mit kapp 1000 ml kochendem Wasser übergießen, 3 bis 5 Minuten ziehen lassen und dann durch ein feines Sieb geben. 4 bis 5 Tassen davon täglich trinken.
Sud: 5 Teelöffel Kraut mit 200 ml Wasser langsam aufkochen und fünf Minuten leicht köcheln lassen, abkühlen und durch ein Sieb gießen. Den Sud auf ein Tuch geben und auf die zu behandelnde Fläche legen.

Besonderes: In Griechenland wird die Pflanze schon seit dem 4. Jahrhundert vor Christus als Heilpflanze vielfältig verwendet. Das Harz der Zistrose kann man auch zum Räuchern verwenden.
Warum wissen so wenige Menschen von dieser Wunderpflanze? Die Pharmariesen wollen natürlich für ihre Produkte werben und mit der Naturmedizin setzen sich nur wenige auseinander. Einer kennt diese Pflanze sehr genau; das ist der griechische Biologe Dr.  Georgis Pandalis, der am Fuße des Teutoburger Waldes lebt. Er setzt sich intensiv mit der Forschung um die Zistrose auseinander. Man kann nur hoffen, dass noch viel mehr Menschen diese Wunderpflanze genauer kennen und lieben lernen.
Inzwischen gibt es auch Kapseln, Tabletten und auch Cremes und Salben zu kaufen.

Ergänzung Dezember 2013
Mein Tipp: Wer sich mit der Zistrose genauer auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich ein Buch:
Wunderpflanze Zistrose von Christopher Weidner, erschienen im Kopp-Verlag, ISBN 978-3-86445-013-6.

Kultur- und Pflegehinweis: Bei uns nicht winterhart! Sie gedeiht am besten in vollsonniger, warmer Lage, auf sandig-durchlässigem Boden mit nur geringen Düngegaben. Wie in ihrer Heimat sollte sie trockener gehalten werden. Die Zistrose kann man gut als Kübelpflanze pflegen. Zur Überwinterung ist sie in einem Gewächshaus, einem kühlen Wintergarten oder ein in einem hellen Treppenhaus gut aufgehoben.

Besonderes: Die Zistrose, Cistus incanus ssp. tauricus, wurde 1999 als Europas Pflanze des Jahres gekürt!

Ein Foto meiner Cistus incanus ssp. tauricus

Ergänzung: Nach ein paar Jahren des sammelns von weiteren Informationen, habe ich festgestellt, dass es noch viele weitere Sorten der Zistrose gibt, die teilweise ebenfalls die Besonderheiten aufweisen und Verendung finden wie bei der oben genannten.
Die von mir angegebenen Winterhärtezonen stammen von verschiedenen Internet-Seiten, dewegen ohne Gewähr. Wenn man die Zistrosen in Kübeln pflegt, würde ich sie hell und kühl (ohne Minusgrade) überwintern. Kurzfristig würden sie bestimmt ein paar Minusgrade überstehen aber die Nässe könnte ein Problem werden.
Die Cistus incanus spp. tauricus soll eventuell auch die Cistus creticus sein. Inzwischen habe ich beide Arten und ich werde berichten, ob es sich von der Optik und Verwendung tatsächlich um ein und die selbe Art handelt.

Lateinischer Name Deutscher Name Blütenfarbe, besonderes
Cistus albidus Weißliche Zistrose rosarote Blüten, Wuchshöhe 40 bis 120 cm, Winterhärte Z9
Cistus chinamadensis Chinamada Zistrose rosa Blüten, Wuchshöhe 30 bis 60 cm, Winterhärte Z10, endemisch auf den Kanaren, steht auf der Roten Liste!
Cistus creticus Kretische Zistrose rosa Blüten, Wuchshöhe 30 bis 100 cm, Winterhärte Z8
Cistus crispus Krause Zistrose purpurrot Blüten, Wuchshöhe 40 bis 60 cm, Winterhärte Z9 - Z10
Cistus incanus spp. tauricus Graubehaarte Zistrose purpurrosa Blüten, Wuchshöhe 80 bis 100 cm, Winterhärte Z8 - Z9
Cistus laurifolius Lorbeerblättrige Cistrose weiße duftende Blüten, Wuchshöhe 120 bis 180 cm, Winterhärte Z7
Cistus monspeliensis l. Schmalblättrige Zistrose weiße Blüten, Wuchshöhe 60 bis 120 cm, Winterhärte Z9
Cistus parviflorus Kleinblütige Zistrose rosa Blüten, Wuchshöhe 30 bis 100 cm, Winterhärte Z9
Cistus pulverulentus   dunkelrosa Blüten, Wuchshöhe 60 bis 100 cm, Winterhärte Z9
Cistus salviifolius Salbeiblättrige Zistrose weiße Blüten, Wuchshöhe 30 bis 80 cm, Winterhärten Z7 - Z8
 
Blüte der Cistus salviifolius

Desweiteren habe ich noch einige weitere lateinische Namen der Zistrose gefunden (wie z.B.: Cistus peloponnesis), die meiner Meinung nach aber nur Herkunfts- oder Vorkommensnamen sind. Auch gibt es einige Züchtungen der Zistrose, die aber nicht diese Eigenschaften besitzen.
Wenn ich auch hier neue Informationen habe, werde ich sie ebenfalls noch ergänzen.

Dieses stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann ich nicht übernehmen. Der Inhalt ist kein Ersatz für medizinische Beratung und Behandlung durch einen Arzt.


15.12.2012, ergänzt 21.03.2023