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Gedanken meiner Haflinger-Stute


Ein Teil meines Lebens,

also, ich muss gleich ehrlich sagen, an vieles kann (und will) ich mich nicht mehr erinnern. Vor ganz langer Zeit hatte ich fürchterliche Angst. Meine Mutter war plötzlich weg und auch mit Rufen kam sie nicht zurück. Ich musste mit vielen Arties in einen großen, dunklen Kasten, der fürchterlich gerumpelt hat. Wir hatten alle Angst, Durst und Hunger. Wie wir wieder raus durften, war alles fremd, ich kannte nichts von dem was ich sah. Die Zweibeiner waren alle eigentlich ganz nett zu uns. Nach einiger Zeit wurde ich mit zwei Arties in einen kleineren Kasten gebracht, der nicht so doll rumpelte und trotzdem hatte ich wieder Angst. Wir mussten aber nicht so lange darin bleiben. Wieder war alles fremd für uns, aber die vielen Zweibeiner haben sich viel um uns gekümmert.

Wieder musste ich mit einem Artie in den Kasten und wie wir wieder raus durften, war wieder alles fremd. Die Zweibeiner sind am Anfang noch oft gekommen, aber dann merkte ich, dass sie den anderen Artie lieber mochten wie mich. Mit mir hat keiner mehr Fellkraulen gemacht und oft habe ich Prügel bekommen (weil ich wohl nicht artig war). Die meiste Zeit kam immer ein kleiner Zweibeiner, der den anderen Artie und mich rein brachte und uns Futter gab.

Eines Tages kam mit dem kleinen Zweibeiner noch einer mit. Die beiden Kleinen kamen oft zusammen und dann hat der neue Zweibeiner mit mir Fellkraulen gemacht, aber ich wollte nicht dass er merkt, dass das schön war. Also habe ich nicht stillgehalten und habe nur rumgehampelt. Dann kam eines Tages noch ein großer Zweibeiner mit dem kleineren mit und der große hat richtig Fellkraulen mit mir gemacht und obwohl ich nicht nett war, hat er nicht aufgehört, sogar meine Füße musste ich sauber machen lassen. Später hat er mir sogar noch Futter gegeben.

Nach einiger Zeit kam der erste, kleine Zweibeiner nicht mehr zu mir, sondern hat sich nur um den anderen Artie gekümmert, das fand ich so gemein von ihm. Zur gleichen Zeit kam aber dafür der große Zweibeiner mit noch einem großen und dem kleinen Zweibeiner, die haben sich viel um mich (nur um mich!) gekümmert. Ich dachte: "die bleiben nicht lange bei mir, die mögen den anderen Artie nachher auch lieber wie mich und dann bin ich wieder allein", und so war ich oft eklig (was ich eigentlich gar nicht wollte). Irgendwann habe ich gemerkt, dass diese Zweibeiner anders sind wie die anderen alle. Wenn ich sie getreten habe, haben sie mich nicht gehauen, sondern haben mich auch getreten, das tat zwar nicht weh, aber lustig fand ich das doch nicht und noch immer merkte ich, dass sie mich mochten.

Wenn ich abends schnell rein wollte, bin ich immer losgerannt, die Zweibeiner haben dann den Strick immer losgelassen und so konnte ich schneller an mein Futter. Eines Tages haben sie mich nicht mit dem Strick geholt, sondern sie machten eine Kette über meine Nase und wollten mich rein bringen aber sie waren mit ihren zwei Beinen nicht schnell genug. Das tat zwar an der Nase weh aber ich schaffte es schneller rein zukommen, nur es war kein Futter für mich da, das habe ich erst später bekommen. Von da an hat mich der Zweibeiner immer sehr fest gehalten, so dass ich nicht mehr loslaufen konnte, ich habe mich gewehrt aber oft half es nicht viel und das Futter hat es auch nicht mehr gleich gegeben.

Wie es draußen wieder länger hell war, brachten mich die großen Zweibeiner wieder in so einen Kasten, aber dieses Mal kam der andere Artie nicht mit. Nun war ich ganz alleine. Wie ich wieder raus durfte, waren meine Zweibeiner auch da, aber wieder war alles fremd. Nun musste ich mir alles ansehen, meine Zweibeiner waren die ganze Zeit bei mir, so dass ich mich nicht so verlassen fühlte. Dann haben sie mich zu den anderen Arties gebracht, da hatte ich mächtig Angst, denn so viele Arties zusammen hatte ich lange nicht gesehen und einige waren auch nicht sehr nett zu mir.

Von da an hat sich für mich vieles geändert, es gab hier viele Zweibeiner, die alle meinen Namen kannten und der eine, der mich hergebracht hat, ist jeden Tag da gewesen um mit mir Fellkraulen zu machen und mir mein Futter zu geben, auch mein Bett war immer schön kuschelig.

Nach einiger Zeit bekam ich ein neues Bett, das war größer und ich hatte mehr Platz. Ein kleinerer Artie, den ich schon von draußen kannte, hatte das Bett neben mir, so dass ich nicht alleine war. Es kamen dann noch einige neue Arties dazu, die die Betten bei uns bekamen, die waren eigentlich alle nett, obwohl sie größer waren wie ich.

Manchmal, wenn ich schnell rein wollte und mein Zweibeiner noch nicht da war, habe ich versucht an den anderen Zweibeinern vorbei zu laufen, aber die haben dann mit mir geschimpft und mich oft nicht reingelassen, aber mein Zweibeiner kam ja dann noch und ließ mich rein. Futter gab es auch nie wenn ich in mein Bett kam, erst musste ich Heu fressen.

Wie es draußen warm wurde, musste ich oft auf einen eingezäunten Platz und mein Zweibeiner hat mich an einer langen Leine laufen lassen. Ein zweiter Zweibeiner war oft dabei und dann sollte ich laufen, ob ich wollte oder nicht. Später bekam ich auch noch so ein Ding auf den Rücken und ich musste was hartes ins Maul nehmen. Ich habe das alles mit mir machen lassen, weil mein Zweibeiner nett zu mir war und mir alles vorher gezeigt hat. Der kleine Zweibeiner kam auch oft zu mir und ich merke genau, dass mich meine Zweibeiner lieb haben aber man hat mir nie gezeigt, wie ich meinen Zweibeinern zeigen kann, dass ich sie mag, denn Fellkraulen darf ich bei ihnen nicht. Manchmal darf ich bei dem einen Zweibeiner am Daumen lutschen aber nicht oft, da ich mich schon öfter vergessen habe und den Daumen mit meinen Zähnen festhalten wollte und das mag er nicht, dann wird er kurz böse. Aber ich glaube fest daran, dass meine Zweibeiner genau wissen, dass ich sie gerne mag, es nur nicht zeigen kann.

Den kleinen Zweibeiner habe ich schon einige Male auf dem Rücken gehabt und der Große hat sich immer darüber gefreut und mir einige Leckerlies gegeben. Dann ist der große Zweibeiner auf meinen Rücken und nachdem ich etwas gegangen bin, habe ich gemerkt, dass das richtig ist, weil er mich gekrault und mich gelobt hat. Die Zweibeiner erzählen mir oft etwas, aber leider verstehe ich sie meistens nicht, obwohl ich es gerne möchte.

Manche Tage mag ich mich selber nicht oder ein anderer Artie hat mich geärgert, dann bin ich sauer. Wenn dann mein Zweibeiner zu mir kam, musste ich oft Dampf ablassen, damit es mir dann wieder besser geht, nur finden das die Zweibeiner nicht gut und dann kriege ich Ärger (aber das vergeht immer schnell wieder und ich habe ja ein dickes Fell).

Seit einiger Zeit kommen auch andere Zweibeiner zu mir, die sich auch auf meinen Rücken setzen, die sind auch in Ordnung, denn sie tun mir nicht weh und sind auch lieb zu mir, wenn ich das tue was sie wollen. Einer von den Neuen kommt auch sehr oft zu mir, allerdings kommt dann mein Zweibeiner nicht aber das macht nichts, denn ich merke dass er immer wieder kommt. Jetzt habe ich auch endlich Zweibeiner (so viele!), auf die ich mich verlassen kann, die mich mögen und mich lieb haben.

Das einzige was ich nicht mag, ist wenn ich auf den Platz muss und dann das machen soll, was die Zweibeiner von mir wollen, besonders schlimm ist der eine, den ich schon lange kenne aber sonst immer lieb zu mir ist, bis auf manchmal, wenn ich ihn ärgere. Oft merke ich auf dem Platz, dass er etwas von mir will, ich weiß aber nicht was! (Lieber mache ich dann gar nichts, aber das scheint auch nicht richtig zu sein.)

Einige Zeit brauchte ich nicht mit dem Zweibeiner auf den Platz, das war schön..., sind oft alleine im Wald gewesen, das war noch schöner. Ach, das Leben kann doch so schön sein...

Seit kurzer Zeit muss ich wieder auf den Platz, furchtbar!

Komisch, jetzt verstehe ich meistens, was ich machen soll, das muss irgendwie an den Zweibeinern liegen. Huch, jetzt macht das auch noch Spaß, besonders wenn noch andere Arties mit auf dem Platz sind. Mal sehen, wie alles weitergeht und was sich meine vielen Zweibeiner noch alles einfallen lassen...

Hauptsache, meine Zweibeiner haben mich lieb (da ich sie auch sehr lieb habe) und kommen immer zu mir, auch wenn ich mich noch manchmal vergesse, aber ich gebe mir Mühe.

Vielen dank an alle meine Zweibeiner!!!


20.04.2005

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