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Xucker, Xylit, Erythrit


Hinter dem Namen Xucker verstecken sich zwei Zuckeraustauschstoffe die hier beschrieben sind. Für uns sollte es eigentlich interessant sein zu wissen, dass man seinen Zuckerkonsum doch um einiges einschränken kann und doch auf den Geschmack nicht verzichten muss.

Schon einige Male bin ich über den Begriff "Xylit" gestolpert, habe mich aber nicht weiter damit auseinander gesetzt. Durch Zufall habe ich gestern in einem Edeka-Markt Xylit entdeckt, bei dem Preis habe ich doch ein wenig geschluckt aber meine Neugierde war geweckt und so habe ich mir doch eine Tüte Xylit mit 300 g Inhalt mitgenommen.

Allgemeines:
Xylit und auch Erythrit sind, wie Zucker, ein süsses, weisses und feinkörniges Pulver. Es sind Zuckeraustauschstoffe und gehört somit zur gleichen Familie wie Sorbit (Sorbit ist z.B.: in vielen zuckerfreien Kaugummis enthalten). Zuckeraustauschstoffe sind so genannte Zuckeralkohole. Sie süssen in etwa genau so stark wie Zucker, bringen aber nur die Hälfte an Kalorien. Süssstoffe hingegen, wie z.B.: Saccharin oder Aspartam, unterscheiden sich von den Zuckeraustauschstoffen darin, dass sie wesentlich stärker süssen als Zucker und dabei fast kalorienfrei sind. Allerdings haben Xylit und auch Erythrit (wie alle Zuckeraustauschstoffe) eine abführende und blähende Wirkung. Der Körper kann sich aber langsam an etwas grössere Mengen Xylit  und Erythrit gewöhnen, wird er jedoch abrupt mit einer hohen Menge an Zuckeraustauschstoffen überfordert, dann kommt es zu starken Blähungen und Durchfall.

Vergleich der Energie mit Zucker:

  Energie GI* Kohlenhydrate davon Zucker Süßkraft zu Zucker
100 g Erythrit 20 ckal /  kJ 0 100 g (nicht verwertbar) 0 g 70%
100 g Xylith 240 ckal / 1000 kJ  7 99.8 g < 0,5 g 100%
100 g Zucker 400 ckal /  kJ 65      
*GI - glykämischer Index - gibt an, wie sehr der Blutzucker nach dem Verzehr eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittel ansteigt oder einfacher gesagt wie schnell der Zucker nach der Nahrungsaufnahme ins Blut geht.

Xylit - Xylitol - Xucker - Birkenzucker - chemisch: Pentanpenol - E967

Die ursprüngliche Gewinnung von Xylit basiert auf einer chemischen Veränderung von Holzzucker, der z.B.: in Birken- und Buchenholz, Stroh, Kokosnüssen oder Maiskolben vorkommt, weitere Quellen sind andere Hölzer, Maiskolbenreste, Stroh oder Rückstände aus der Zuckerherstellung. Die klassische Herstellung aus Holzzucker ist ein sehr aufwändiges und teures Verfahren, darum ist Xylit auch nicht gerade günstig.

Xylit schmeckt genauso süß wie normaler Zucker und hat eine ähnliche Konsistenz, chemisch betrachtet gehört er aber nicht zu den Kohlenhydraten, sondern zu den Zuckeralkoholen. Zuckeraustauschstoffe haben in der Regel ähnliche Eigenschaften wie Zucker und lassen sich wie solcher verarbeiten, haben aber einen geringeren Energiegehalt.

Xylith ist fructosefrei und hat einen glykämischen Index von 7. Es ist ideal für Diabetiker und bei der Low Carb Ernährung.

Vorteile:
Xylit schützt die Zähne vor Karies und reduziert Plaque, kann die Knochendichte und den Mineralgehalt der Knochen erhöhen.

Bei Xylit gilt es, die Herstellung zu beachten. Billiges Xylit, das aus Mais gewonnen und in China produziert wird, ist weniger empfehlenswert. Bei der Firma Xucker, Borchers  oder in Reformhäusern kann man hingegen bedenkenlos Xylit kaufen – es stammt meistens aus Finnland und wird dort aus dem Holzzucker von Buchen oder Birken gewonnen.

Vorsicht!
Bei der Einnahme und Verwendung sollte beachtet werden, dass Xylit bei einer Dosis, die 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht überschreitet, eine abführende und blähende Wirkung haben kann.
Für Menschen mit Fruktose- oder Laktoseintoleranz ist Erythrit das Optimum. Einige von ihnen vertragen dagegen kein Xylit, da es die gleichen Symptome auslösen kann wie Fruktose.
Auch wenn Xylit beim Menschen bislang als gesundheitlich unbedenklich gilt, kam es bei Tierexperimenten (insbesondere bei Säugetieren, ausgenommen Katzen?) zu schweren Nebenwirkungen, so traten z.B.: bei Hunden ein starker Abfall des Blutzuckerspiegels, eine schwere Schädigung der Leber sowie Gerinnungsstörungen auf, die ohne sofortige intensivmedizinische Hilfe zum Tode führten. Ihnen fehlt ein Enzym in der Leber zum Abbau von Xylit. Bereits eine Dosis von 0,1 g pro kg Körpermasse wirkt für das Tier toxisch.
Dagegen sollen für Katzen Produkte, die Xylith enthalten, grundsätzlich unbedenklich sein. In einer Studie an Katzen wurde die positive Wirkung von Xylit für deren Mundhygiene nachgewiesen. Werden Katzen mit Xylit angereichertes Wasser gegeben, vermindert dies nachweislich Zahnstein und Plaque.


Erythrit - Erylite - Xucker light - Erythritol - Sukrin - E968

Wie auch das oben beschriebene Xylit ist das Erythrit ein Zuckeraustauschstoff, der allerdings chemisch hergestllt wird. Hinter dem Namen verbirgt sich ein (bio-) chemisch erzeugter Alkoholzucker. Er und auch das oben beschriebene Xylit zählt in der Europäischen Union zur zulassungspflichtigen Gruppe der Süßungsmittel zusammen mit Sorbit und Stevia. Erythrit kommt in der Natur vor und ist in Käse, Obst oder Pistazien nachweisbar. Für die in der Lebensmittelindustrie benötigten großen Mengen wird Erythrit jedoch künstlich hergestellt.
Natürliches Erythrit kann nur durch aufwendige chemische Katalyseprozesse aus Weinsäure oder Dialdehydstärke gewonnen werden. Zwei Verfahren, die kostspielig und kompliziert sind. Erythrit ist ein Zuckeralkohol, welcher durch Fermentation von Traubenzucker (Glukose) hergestellt wird, die Herstellung von Erythrit erfolgt mittels einer Vergärung.
Ob die Einnahme die gleichen Wirkungen hervorruft wie das Xylit, habe ich noch nicht sicher rausfinden können, aber man sollte vorsichtshalber langsam damit anfangen und seinen Körper beobachten.

Vorsicht!
Für Fruchtfliegen soll das Erythrit tödlich sein, für Haustiere soll es bedenkenlos sein.


Hier mal eine Vor- und Nachteil-Übersicht von Erythrit und Xylith:

Erythrit

Vorteile

98% weniger Kalorien wie Zucker
keine Auswirkungen auf den Blutzucker
geeignet bei Fructoseintoleranz
keine Verdaungsbeschwerden

Erythrit

Nachteile

für Fruchtaufstriche nicht geeignet
bei der Dosierung muß man umgerechnen
kristallisiert bei fettreichen Teigen

Xylit

Vorteile

40% weniger Kalorien wie Zucker
ersetzt Zucker 1:1 in allen Gerichten
Schutz vor Karies und Plaque

Xylit

Nachteile

kann am Anfang zu Verdauungsbeschwerden führen
nicht bei Fructoseintoleranz geeignet
G10 - leichter Anstieg beim Blutzucker

(Mein) Ergebnis:
Man sollte genau schauen, was man zu sich nimmt (wo sind nicht überall versteckte Zuckerzugaben enthalten) und sich selber vieles frisch zubereiten.


02.07.2017

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