Leinsamen


Linum usitatissimum - Lein, Flachs

Der Lein, auch Flachs genannt, gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammt vermutlich aus dem Vorderen Orient und dem Mittelmeerraum. Schon  5000 Jahre v. Chr. wurde er angebaut und bis ins 18. Jahrhundert war Leinen (zu Stoffen verarbeitete Leinfasern) der wichtigste Textilrohstoff. Leinsamen und das daraus gewonnene Leinöl galt bereits im antiken Griechenland als Heilmittel gegen vielerlei Beschwerden. 

Inhaltsstoffe: 100 g Leinsamen enthalten bis zu 489 kcal bzw. 2042 kJ.
Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Leinsamen, genauer in der Samenschale. Dort kommen reichlich Schleimstoffe vor, die sich unter anderem aus den Zuckern Xylose, Galactose und Galacturonsäure zusammensetzen. Außerdem bestehen die Samen zu ca. 25% Ballaststoffe, 25% Eiweiß und 30 bis 45% fettes Öl. Es besteht vor allem aus Öl-, Linol- und Linolensäure. Zu der Linolsäure gehören die Omega-3-Fettsäuren.
 In geringen Mengen sind zudem Lignane enthalten. Die günstige Zusammensetzung hilft, zusammen mit dem ebenfalls in reichlicher Menge vorhandenen Vitamin E, einen überhöhten Cholesterinspiegel zu regulieren. Leinsamen enthält ausserdem (mit 200 Milligramm pro 100 Gramm) für ein pflanzliches Lebensmittel verhältnismässig viel knochenstärkendes Calcium.

Verwendung: Leinsamen machen lange satt und fördern die Verdauung. Die Schleimstoffe, die sich in den Samenschalen befinden, wirken im Darm als Quellmittel, welche die Darmtätigkeit anregt und dadurch abführend wirkt. Gelangen sie in den Darmtrakt, binden sie dort Wasser und quellen auf. Dadurch vergrößert sich das Volumen des Darminhalts, was wiederum die Verdauung anregt. Das fette Öl übt eine Art Schmiereffekt aus und beschleunigt den Weitertransport des Darminhalts. Aufgrund dieser Effekte eignet sich Leinsamen als pflanzliches Mittel gegen Verstopfung. Die Leinsamen helfen aber nicht sofort, sondern erst nach ca. zwei Tagen, außerdem können sie die Verdauung nur auf Trab bringen, wenn man genug trinkt (mindestens 1,5 Liter am Tag).  Wenn man zu wenig trinkt, können die Schleimstoffe das Darminnere verkleben und im schlimmsten Fall kann sich ein Darmverschluss entwickeln.
Empfohlen wird eine tägliche Menge von bis zu 20 g Leinsamen, optimal in der Kombination mit 1/3 ganzer Samen, sowie 1/3 leicht gequetschter Samen und 1/3 frisch geschroteter Samen.

Besonderes: Wie auch bei den Chia-Samen wirken ganze Leinsamen weniger intensiv als geschrotete, denn sie passieren oft in unveränderter Form den Magen-Darm-Trakt. Werden die Samenschalen dagegen durch Zerkleinern aufgebrochen, gelangen die Schleimstoffe, ebenso wie das Leinöl, nach "außen" und entfalten ihre positiven Effekte. Wichtig dabei ist es viel zu trinken!

Achtung! Es soll Hinweise geben, dass Leinöl das Risiko für eine Frühgeburt erhöht, Schwangere sollten deshalb vorsichtshalber darauf verzichten!


Einige nennenswerte Inhaltsstoffe im Vergleich zu den Chia-Samen:

pro 100 g Leinsamen, geschrotet Chia-Samen
Brennwert, kcal / kJ 489 444 / 1832
Fettgehalt (g) 37 31
gesättigte Fettsäuren (g) 3,6 3,3
mehrfach ungesättigte Fettsäuren (g) 21,16 24
einfach ungesättigte Fettsäuren (g) 5,74 2,3
Transfettsäuren (g)   0,1
Kohlenhydrate (g) 7,7 38
davon Zucker (g) 7,7
Ballaststoffe (g) 23 34
Protein (g) 22,3 17
Calcium (mg) 206 631
Eisen (mg) 6,8 7,7
Kalium (mg) 731 407
Kupfer (mg) 1,2  
Magnesium (mg) 323 335
Mangan (mg) 2,3  
Natrium (mg)   12
Phosphor (mg) 533 860
Zink (mg) 4,2 4,6
Niacin (mg)   8,83
Riboflavin (mg)   0,17
Thiamin (mg)   9,62
Vitamin A (IU) 0,01  
Vitamin B1 (mg) 0,46  
Vitamin B2 (mg) 0,15  
Vitamin B3 (mg) 0,819  
Vitamin B6 (mg) 0,43  
Vitamin C (mg)   1,6
Vitamin D 0,003  
Vitamin E (mg) 1,527 0,5

Die in der Tabelle gemachten Angaben stammen aus verschiedenen (für mich vertrauenerweckenden) Internet-Angaben, die ich aber nicht kontrollieren kann, daher sage ich: ohne Gewähr.


16.02.2017