Canihua


Die winzigen braunen Canihua-Samen (Chenopodium pallidicaule) – auch als Kaniwa oder Qaniwa bekannt – ist die kleine Schwester vom Quinoa und stammt, wie auch der Amaranth, ebenfalls aus den südamerikanischen Andenländern und gehört somit ebenfalls zu den glutenfreien und sehr nährstoffreichen Pseudogetreiden. Bei uns ist dieses Pseudogetreide leider noch recht unbekannt.

Die kleinen dunklen Samen sind vom Geschmack her nussig mit einem Hauch von Schokolade. Traditionell werden die Samen in ihrer Heimat geröstet und zu Mehl verarbeitet, welches in Getränke gerührt oder zu einem Brei gekocht wird. Ebenso kann man die Samen kochen und als Beilage servieren oder gepoppt in Müsli, Joghurt oder einfach nur so naschen.

Alles in allem sind die Canihua-Samen (wie auch die Quinoa-Samen) ein höchst interessantes und gesundes Nahrungsmittel, welches mehr Verwendung finden sollte.
Da bislang nur die beiden Firmen Davert und Schnitzer die einzigen Importeure von Bio-Canihua sind, stammen die Nährwertangaben auch von dort.

In der folgenden Tabelle habe ich einige Inhaltsstoffe, bzw. Nährstoffe und Vitamine aufgeführt, im Vergleich dazu die Inhaltsstoffe von Quinoa.

je 100 g Canihua Qinoa
Energie 375 kcal / 1500 kJ 369 kcal / 1543 kJ 
Kohlenhydrate 55,80 g 62,44 g
davon Zucker 3,00 g  
Ballaststoffe  9,50 g 6,86 g
Fett  8,30 g 5,94 g
gesättigte Fettsäuren  1,50 g 0,53 g 
mehrfach ungesättigte Fettsäuren ca. 3,24 g 2,63 g 
einfach ungesättigte Fettsäuren ca. 1,79 g 1,31 g 
Eiweiß 15,10 g 12,19 g
Calcium 66,5 mg 25 mg
Chlorid   105 mg 
Eisen  14 mg 2,92 mg
Kalium 110 mg 562 mg
Kupfer 0,26 mg  
Magnesium 214 mg 198 mg
Natrium  12 mg 3 mg
Phosphor 380 mg 592 mg
Schwefel    64 mg
Zink  3,30 mg 2,25 mg
Arginin   1103 mg
Lysin   860 mg
essentielle Aminosäuren   6700 mg
nicht essentielle Aminosäuren   5700 mg
Vitamin B1 (Thiamin) 0,62 mg 0,46 mg
Vitamin B2 (Riboflavin) 0,51 mg 0,05 mg
Vitamin B3 1,2 mg  
Vitamin B6   0,14 mg
Vitamin B12 (Folsäure)  0,246 mg  
Vitamin C (Ascorbinsäure) 2,2 mg 4,20 mg
Vitamin E   0,1 mg
Pantothensäure   1,05 mg

Beispiele der Canihua Zubereitung:
Im Gegensatz zu Quinoa braucht Canihua vor dem Kochen nicht gewaschen werden, einfach die gewünschte Menge Canihua-Samen in die dreifache Menge kochendes, leicht gesalzenes Wasser geben und ca. 15 Minuten bei gelegentlichem Umrühren bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Wenn die Samen vor dem Kochen im Topf leicht angeröstet werden, ist das nussig-schokoladige Aroma noch intensiver.
Ca. 100 g Canihua-Samen reichen als Beilage für 2 Personen.

So wie man aus Mais Popcorn herstellen kann, funktionier das auch mit Canihua, in eine sehr heiße ungefettete Pfanne ein paar Löffel Canihua-Samen geben, den Glasdeckel (damit die Pops nicht aus der Pfanne springen) auflegen und die Samen aufpoppen lassen. Dabei die Pfanne ab und zu schwenken, so dass die Samen nicht anbrennen können.

Das feine hellbraune Canihua-Mehl (Canihuaco) eignet sich sehr gut für kakaoähnliche Getränke oder auch für Puddings, ebenso kann man mit dem Mehl Waffeln, Pfannkuchen, Kuchen oder Brot herstellen. Da das Canihua-Mehl glutenfrei ist, muss man bei der Brot - und Kuchenherstellung andere Bindemittel untermischen.


31.03.2017