Unser griechisches Badehaus


Wir hatten in unserem Wohnwagen einen kleinen Raum mit einem Camping-WC, Waschbecken und Spiegelschrank. Es war ausreichend aber nichts besonderes. Die Dusche war draußen ein Gartenschlauch mit einer Gartendusche daran. Morgens und spät abends war das Wasser zum Duschen sehr kalt (wir bekommen Gebirgswasser) und am Tage, wenn die Sonne den Schlauch erhitzt hat, war das Wasser zu heiß. Außerdem war es mehr wie nervig, den Inhalt des Camping-WC´s immer zu entsorgen. So reifte in uns die Idee, daran etwas zu ändern, wir wollten etwas mehr Luxus und die Sanitär-Sachen auslagern. Dazu hätte ich auch gerne noch dort fließend warmes und kaltes Wasser und eine WC-Spülung gehabt.


Herbst 2002: wir ließen ein Fundament von 2,20m x 3m und an der niedrigsten Stelle (zur Erinnerung, wir haben ein Hang-Grundstück) eine Höhe von ca. 50 cm gießen. Vom Garten-Center, hier in Deutschland, haben wir uns ein Blech-Gerätehaus mit den Grundmaßen 1,80 m x 2,50 m mitgenommen. Am Ende unseres Urlaubs wurde noch das Haus aufgebaut und auf dem Beton-Sockel verankert.

Frühjahr 2003: die Sickergrube wurde gefertigt und die Verrohrung und Installation von dem WC, dem Waschtisch und der Duschvorrichtung gemacht. Der Propangas betriebene Durchlauferhitzer (den wir auch von hier mitgenommen haben) wurde ebenfalls installiert. So war unser Urlaub im Frühjahr damit fast ausgefüllt.

Herbst 2003: wir stellten fest, dass die Warm-Wasser-Versorgung in der Dusche nicht funktionierte, es kam nur kaltes Wasser raus. Meine Eltern waren in dem Urlaub das erste Mal bei uns zu Besuch und mein Mann und mein Vater machten sich daran, den Fehler zu suchen (was sie nicht schafften). Wir hatten schon die Befürchtung das der Durchlauferhitzer kaputt wäre.  Das Badehaus wurde noch mit 2 langen Ketten (über das Dach und im Betonsockel verankert) gegen Stürme und Erdbeben gesichert, nicht dass ein Sturm unser Haus mitnimmt und nur noch die Sanitär-Einrichtung steht, wenn wir wieder hinkommen. In dem Urlaub habe ich noch den Betonboden versiegelt, so dass die Feuchtigkeit und das Wasser aus der Dusche nicht in den Beton einziehen kann und dadurch den Boden zerstört. 

Frühjahr 2004: von hier haben wir eine Duschabtrennung mit Plexi-Verglasung mitgenommen die wir dann dort zugeschnitten und  eingebaut haben, nun hat der Duschbereich ein Maß von 1,20 m x 1 m (welch ein Luxus!). Vorher habe ich noch den Duschraum mit blauer Hamerit-Farbe gestrichen, denn erstens gefiel mir die graue Innenfarbe nicht und außerdem wollte ich das Blech vor Rost schützen. Außerdem haben wir von hier noch einiges für die wohnliche Ausstattung des Badehauses mitgebracht. Mein Mann hat sich noch mit dem "defekten" Durchlauferhitzer auseinander gesetzt. Was keiner glaubte: er hat den Fehler gefunden!!! Der "Fachmann", der den Durchlauferhitzer angeschlossen hat, hat die Wasseranschlüsse vertauscht (dazu muss man aber auch sagen, dass die Griechen so ein Gerät noch nie gesehen haben und auch nicht wussten wie es funktioniert). Nachdem mein Mann die Anschlüsse geändert hat, hatten wir wunderbar heißes Wasser. Nun war unser Badehaus perfekt, was für ein Luxus! Aus unserer ehemaligen Kleingarten-Laube hatten wir noch eine Petroleum-Heizung nutzlos im Keller stehen, die wir dann auch kurzerhand mitnahmen und in das Badehaus gestellt haben. So können wir, falls es zum Duschen mal zu kalt ist, das Häuschen auch noch heizen.

Herbst 2011:
Im letzten Urlaub haben wir das Badehaus mit Natursteinen fliesen lassen, da der nackte Betonboden nicht mehr schön aussah. Uns gefällt das so gut, dass wir uns entschieden haben ein weiteres kleines Häuschen daneben zu setzen, in dem dann die ganzen Garten- und Arbeits-Utensilien gelagert werden. Das war doch ziemlich nervig bei der Ankunft erst alles aus dem Badehaus zu räumen und zur Abfahrt alles wieder darin zu verstauen. Ausserdem war das kein schöner Anblick wenn alles draussen rum stand, so brauchen wir dann aus dem Gerätehaus nur das zu nehmen, was wirklich gebraucht wird. 
Das neue Fundament wurde schon in Auftrag gegeben und das neue Gerätehaus bestellt. Zum nächsten Urlaub wird es mitgenommen und dann aufgebaut. So haben wir dann in Zukunft wirklich ein richtiges Badehaus.

Frühjahr 2013:
Inzwischen hat sich wieder eine Neuerung mit Wohlfühl-Charakter ergeben. Wir haben jetzt eine Warmwasser-Solar-Anlage, so dass wir ständig heißes Wasser zur Verfügung haben und dafür nicht den Boiler anmachen müssen. Der hängt zwar noch an seinem Platz, so dass wir für den Notfall darauf zurück greifen können. Außerdem ist in der Dusche eine Thermostat-Dusch-Batterie eingebaut, die auf 38° Grad eingestellt ist und wir so konstant gleich heißes Wasser beim Duschen zur Verfügung haben.


29.05.2005, ergänzt 2013