Eine Wasserstelle bringt Leben in den Garten


Die Gestaltung eines Wassergartens macht viel Spaß, und selbst auf einer Terrasse oder Balkon lässt sich ein Behälter für Wasserpflanzen aufstellen. Dieser kann z.B. aus einem quer in der Mitte durchgesägten Bier- oder Weinfass bestehen. Eine Seerose und einige andere, kleinere Wasserpflanzenarten nimmt es leicht auf, auf Fische sollte man jedoch in so einem Mini-Teich verzichten. Fast jeder wasserdichte Behälter eignet sich als Pflanzenbecken. Es gibt kleine Seerosen-Arten, die sogar in einer gewöhnlichen Waschschüssel gedeihen. 

Größere Gärten bieten natürlich andere Möglichkeiten, denn dort kann man einen kombinierten Wasser-Stein-Garten mit mehreren Becken anlegen.

In einem Garten im Stadtbereich dürfte gerade so viel Platz sein, dass man eine Schale aus glasfaserverstärktem Kunststoff in den Boden einlassen kann. Ist eine Steckdose in der Nähe, lässt sich zusätzlich noch eine kleine Pumpe für einen Springbrunnen anschließen, ansonsten kann man auf eine kleine solarbetriebene Pumpe ausweichen.

In einem größeren Garten am Stadtrand oder auf dem Land besteht die Möglichkeit, ein größeres Becken oder einen Teich aus starker Plastikfolie zu bauen, ohne dass dies zuviel kostet. Ein solcher Teich kann jede beliebige Form und sogar einen abgestuften Boden haben. Man kann auch mehrere Becken auf verschiedener Höhe anlegen und sie durch Wasserfälle miteinander verbinden.Glasfaserstoffe und Plastikfolien haben vielfach den Beton als Baustoff für Wasserbecken verdrängt, weil sie keine Frostrisse bekommen wie der Beton. Auch werden sie nicht undicht, wenn sich im Lauf der Zeit der Boden senkt. Als Pflanzenbecken kann man auch alte Wannen, Brunnenbecken oder Tröge verwenden. Diese Behälter werden mit Erde gefüllt und in den Boden eingegraben. Den Rand verdeckt man meist mit Pflanzen und Steinplatten.

Ein Wassergarten kann entweder als Teich angelegt werden, in dessen Mitte man Pflanzen für größere Wassertiefen setzt und dessen Ränder man mit Flachwasserpflanzen besetzt, oder als Sumpfgarten, für den man Pflanzen auswählt, die zwar die Feuchtigkeit lieben, aber nicht direkt im Wasser stehen müssen.

Jeder Wassergarten braucht viel Licht, weil die Pflanzen sonst keine Blüten ansetzen. Das Wasser sollte klar und seine Oberfläche bis zur Hälfte frei von Vegetation sein, damit man eingesetzte Fische gut beobachten kann. Damit das Wasser klar bleibt, muss ein biologisches Gleichgewicht im Becken herrschen. Ist dies nicht vorhanden, wird das Wasser trübe, bekommt einen üblen Geruch und die Fische gehen ein. Trübt oder verfärbt sich das Wasser, so ist dies meist auf Algen zurückzuführen, die sich von den im Wasser gelösten Mineralsalzen ernähren. Die Mineralsalze entstehen durch verrottendes organisches Material, wie Torf oder abgefallenes Laub im Wasser. Man sollte daher stets abgefallene Blätter aus dem Teich entfernen und Teich-Pflanzenerde aus den Gartenfachgeschäften benutzen. 

Der einzig sichere Weg, das Wasser klar zu halten, sind viele sauerstoffbildende Pflanzen. Diese leben unter Wasser, ernähren sich von den Mineralsalzen und entziehen somit den Algen die Nahrung. Gleichzeitig nehmen sie den Algen auch einen Teil des für sie unentbehrlichen Lichts weg, weil sie manche Teile im Becken beschatten.

Fische im Wasserbecken sind nicht nur eine Zierde, sondern erfüllen auch bestimmte Aufgaben. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass die Mücken nicht zur Plage werden, indem sie ihre Larven vertilgen. Sie fressen außerdem Schneckeneier, Blattläuse und die Larven der Köcherfliege, ebenso wie Algen und im Wasser schwimmende Pflanzenreste. Darüber hinaus düngen sie mit ihren Exkrementen das Pflanzensubstrat im Wasserbecken.

Für ein größeres Zierbecken sind manche Fischarten besser, andere wiederum nicht so gut geeignet. Am besten bewähren sich Goldorfen und Goldfische. Sie sind farbenprächtig, halten sich in der Nähe der Wasseroberfläche auf und holen sich bald zutraulich ihr Futter, wenn man an das Wasserbecken herantritt. Andere Fische, wie Schleien und Spiegelkarpfen, suchen sich ihre Nahrung auf dem Grund und trüben das Wasser ständig, weil sie den Schlamm aufwühlen. Selbst manche Aquarien-Fische wie z. B. Guppys, Platys und kleine Barben oder auch Garnelen freuen sich über einen Sommeraufenthalt im Gartenteich.

Achtung: Keine Aquarien-Krebse in die Teiche setzen!


29.07.2006