Traubenkiwi, Minikiwi


Die Traubenkiwi, Actinidia arguta und A. melanadra wird auch Kiwai, Babykiws, Beerenkiwi, Kiwi Beere, Japanische Stachelbeere oder Minikiwi genannt. Sie wächst in Teilen Chinas, im Nordosten Sibiriens, Korea und Japan als Wald- und Lianengewächs wild. Sie haben die Größe einer Stachelbeere, ein Gewicht von 10 bis 17 g,  mit einer glatten, haarlosen, essbaren Haut, das heißt: das Schälen entfällt.
Die Minikiwis, die kleinen Schwestern der Actinidia chinensis und A. deliciosa, sind nicht mit diesen zu verwechseln, sie sind um einiges kleiner wie ihre großen Schwestern.

Leider führen die kleinen Kiwis im Vergleich zur großen Verwandten, der Actinidia chinensis oder A. deliciosa, zu Unrecht ein Schattendasein, die Traubenkiwis besitzen einige sehr bestechende Vorteile. Ein großes Plus der robusten Minis ist die extreme Frosthärte, sie überstehen Temperaturen bis teilweise -30°C, Schädlinge und Krankheiten sind bei ihnen unbekannt. Die kleinen Früchte kann man wie Stachelbeeren oder Weinbeeren mit der unbehaarten Haut essen und sie besitzen weitaus höhere Inhaltsstoffe. Das kräftige Wildfrucht-Aroma der Minikiwis erinnert, je nach Herkunft und eigenem Geschmacksempfinden, an eine Mischung aus Bananen, Schwarzen Johannisbeeren, Feigen und Melonen.
Eigentlich ist der Name Minikiwi irreführend da die Traubenkiwis eher zu den Tafeltrauben gehören und eine Beerenobstart nach eigenem Recht ist. 

Inhaltsstoffe: Außergewöhnlich hoher Gehalt an Vitamin C, reichlich Vitamin E, das Provitamin A (Carotin), außerdem Mineralstoffe wie Calcium, Eisen, Kalium, weiterhin Ballaststoffe, Fruchtsäuren, Biophenole und Glykoproteine, zudem sind sie sehr kalorienarm.
Amerikanischen Untersuchungen zufolge soll die vorhandene Proleolytsäure den Cholesterin-Wert im Körper senken. Außerdem enthalten Minikiwis einen vielversprechenden Wirkstoff, der als krebshemmend eingestuft wird.

Verwendung: Am besten schmecken die Minis frisch von der Pflanze, mit der Schale direkt in den Mund aber auch in Fruchtsalate passen sie sehr gut. Ansonsten kann man aus ihnen Gelees oder Marmeladen machen, für Torten, Säfte oder Liköre verarbeiten.
Die Traubenkiwi wie auch die normele Kiwi nicht zusammen mit Milchprodukten verwenden! Das Enzym Actinidin baut das Milcheiweiß zu Bitterstoffen um.

Pflege: Auch die robusten Traubenkiwis lieben warme, windgeschützte Plätze, sie bevorzugen einen humosen und lockeren Boden mit einer großzügigen Mulchdecke aus geschnittenem Gras oder Rindenmulch aus Nadelholz. Gedüngt wird mit organischem Dünger wie Hornmehl, Kompost oder getrocknetem Kuh- oder Pferdemist. Die pflegeleichten Minis benötigen kaum Schnitt, lediglich werden alte, schwache oder abgestorbene Triebe im Februar alle 2 bis 3 Jahre entfernt und nach Bedarf ausgelichtet. Nur Triebe, die aus dem letztjährigen Holz wachsen, tragen Früchte. Staunässe sollte vermieden werden.

Besonderes: Die Traubenkiwis sind nicht selbstfruchtend, das heißt: man braucht auf jeden Fall eine männliche Befruchtersorte. Eine männliche Pflanze reicht aus um bis zu sechs weibliche Pflanzen zum erfolgreichen Fruchtansatz zu bringen. Ausnahmen sind die ´Weiki´und die ´Issai´, sie sollen selbstfruchtend sein. Trotzdem ist es sinnvoll zwei von diesen Pflanzen zu setzen, da sich der Fruchtertrag erhöht und die Früchte größer werden.
Außerdem sind die Traubenkiwis eine gute Bieneweide und zählen zu den Vogelnährgehölzen.
Auch bei den Traubenkiwis gibt es schon vielversprechende Züchtungen und Kreuzungen.

Sorte Reifezeit besonderes
´Ambrosia´ Ende September bis 5 cm große, längliche grüne Frucht, etwas platt
´Ananasnaya´
(in meinem Bestand)
Ende September bis Anfang Oktober alte, aromatische, russische Sorte, bei Überreife lila-rote Früchte
´Bayernkiwi´
(in meinem Bestand)
/// männliche Befruchtersorte
´Fresh Jumbo´
(in meinem Bestand)
September bis Oktober  man braucht ein Pärchen 
´Issai´
(in meinem Bestand)
Mitte bis Ende September selbstfruchtend, eine männliche Befruchterpflanze erhöht den Ertrag, ca. 3 cm große walzenförmige grüne Früchte, schwacher Wuchs, Winterschutz empfehlenswert
´Jumbo Verde´ Ende September bis Anfang Oktober robuste, stark wachsende Sorte, große längliche grüne Früchte
´Kens Red´
(in meinem Bestand)
Mitte September bis Mitte Oktober robuste, empfehlenswerte Sorte, 2 bis 3 cm große bei Reife purpur-violette, wohlschmeckende, aromatische Früchte mit rötlichem Fruchtfleisch 
´Kiwai-Rouge´ Mitte September bis Mitte Oktober rote Früchte mit einem roten Fleisch, etwas weniger Säure daher milder im Geschmack
´Kiwino´ Ende September bis Anfang Oktober 3 bis 5 cm große grüne Früchte
´Maki´ Ende September bis Anfang Oktober 2 bis 3 cm große ovale rote Früchte
´Masculino´ /// männliche Befruchtersorte
´Milano´ /// männliche Befruchtersorte die überwiegend in Italien eingesetzt wird
´Nostino´ /// männliche Befruchtersorte
´Purpurna Sadowa´ Ende September bis Anfang Oktober größere rote Früchte, empfindlicher in rauhen Lagen
´Red Beauty´ Ende September bis Anfang Oktober weinrote Früchte, Massenträger aus Italien
´Vitikiwi´   selbstfruchtend und ohne Samen, durch den Befruchter ´Nostino´ werden die grünen Früchte größer und enthalten Samen
´Warszawa´ Anfang bis Mitte Oktober etwas größere Früchte, sehr hohe Frosthärte
´Weiki´
´Bayernkiwi´
(in meinem Bestand)
Anfang bis Mitte Oktober walnußgroße braun-rote Früchte, sehr hohe Frosthärte, es gibt männliche und weibliche Pflanzen!

29.07.2014