Maulbeeren


Die Maulbeere ist hier als Beerenobst eigentlich noch nicht so bekannt, wobei (wenn ich an früher denke) mir die Maulbeere nur als Futterpflanze für die Zucht des Seidenwicklers und zur Herstellung der Seidenproduktion, in Erinnerung blieb.
Durch Zufall bin ich vor einigen Jahren in einem Supermarkt auf die Schwarze Maulbeer-Pflanze aufmerksam geworden. Neugierig wie ich nun mal bin, habe ich mir eine Pflanze gegönnt. Ausnahmsweise habe ich mich dann erst hinterher schlau gemacht:

Die Maulbeeren wurden zur Zeit der Römer in allen wärmeren Regionen (Weinbau-Gebiete) in Europa verbreitet, sie gehören zu der Pflanzengattung zu der auch die Feige gehört. Drei der insgesamt 30 Arten sind in Europa beheimatet, das ist die Weiße Maulbeere (Morus alba) aus China, die Schwarze Maulbeere (Morus nigra) aus Persien und die Rote Maulbeere (Morus rubra) aus Nordamerika.
Seit knapp tausend Jahren steht ein Maulbeerbaum in der Benedikter-Abtei in Brauweiler, also kann man davon ausgehen, dass auch die Maulbeere in der Medizin eingesetzt wurde.

Das Aussehen der Früchte erinnert an unsere Brombeeren, der Geschmack der Schwarzen und Roten Maulbeere ist aromatisch und süß, die Weiße Maulbeere schmeckt eher etwas fade, saftig und süß sind sie alle drei.
Durch Zufall konnte ich einmal eine getrocknete Maulbeere probieren, sie erinnerte mich vom Geschmack her an eine festere Rosine aber ohne deren Nachgeschmack.

Inhaltsstoffe: Die Schwarze Maulbeere hat einiges zu bieten. Mit ca. 100 g frischen Beeren kann man locker den fünffachen Tagesbedarf an Calcium, Eisen, Kalium und Zink abdecken. Für den Magnesium-Bedarf müsste man doppelt so viele essen. Außerdem enthält sie, die für die Fruchtsäue zuständigen Ballaststoffe, das Pektin.
100 g Frischbeeren enthalten 38 kcal bzw. 157 kJ, 100 g getrocknete Beeren 264 kcal bzw. 1104 kJ. In den Beeren stecken viele Vitamine wie A, B1, B2, B3, B6, C, E, Folsäure und Niacin, reichlich Mineralstoffe und Spurenelemente wie Calcium, Chlorid, Flourid, Eisen, Kalium, Magnesium, Mangan, Natrium, Kupfer und Phosphor. Ebenso noch Kohlenhydrate, Proteine und Wasser, zusätzlich noch das gesunde Antioxidant Resveratrol.
Die reifen purpurroten bis schwarzen Beeren sind eine Delikatesse aber leider nicht haltbar, man sollte sie daher schnell verarbeiten. Man kann sie sofort essen, trocknen, einfrieren, entsaften und zu Gelee oder Marmelade verarbeiten, als Dessert oder Kuchen- und Tortenbelag oder zur Wein-, Schnaps- und Likörherstellung nehmen.
Achtung: Die weichen und reifen Früchte sind sehr farbintensiv! Dadurch kann es zu starken Verfärbungen bei Berührung kommen.

Pflege: Da die Maulbeer-Sträucher und -Bäume für Hobbygärtner bislang zu groß werden (ca. 2 bis 15 Meter), habe ich hier auf die Plegeanleitung verzichtet. Ob man sie durch Beschneidung kleiner halten kann, vermag ich zur Zeit nicht zu sagen. Sie bevorzugen einen sonnigen und geschützten Standort auf durchlässigem und humosen trocknerem Boden, gedeihen aber auch auf ärmeren Sandböden und vertragen auch Trockenperioden.
Die Fruchtreife ist von Anfang Juli bis Ende September, rund um das Mittelmeer schon ab Anfang Mai.

Besonderes: Die Maulbeere ist 2002 zum Baum des Jahres für Frankens Weinberge gekürt worden.

Lubera hat inzwischen einige Züchtungen entwickelt, die auch hier im Hausgarten gedeihen.

Lateinischer Name Deutscher Name besonderes
Morus Maulbeere-Zickzack Endhöhe 1,5 bis 3 Meter, Erntezeit August, winterhart
Morus alba ´Pendula´ Hängender Maulbeerbaum Kleingezüchtete Variante, Stammhöhe ca. 1,50 m, geeignet für die Kübelpflege aber auch zum Auspflanzen, winterhart
Morus alba x Morus rubra Maulbeere Illinois Endhöhe 3 bis 5 Meter, Erntezeit Juli bis September, winterhart

29.03.2014, aktualisiert Dezember 2015